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Leukämie

Venetoclax-Kombination in der AML-Erhaltungstherapie

Original Titel:
Analysis of the efficacy and safety of long-term venetoclax treatment in patients with newly diagnosed acute myeloid leukemia in the real world

Kurz & fundiert

  • Kombinationstherapie mit Venetoclax – auch Erhaltungstherapie bei AML?
  • Retrospektive Analyse über 40 Patienten und im Schnitt 15 Monate
  • Venetoclax-basierte Therapie über 6 und mehr Zyklen wirksam und sicher bei AML

 

DGP Die Venetoclax-basierte Therapie über 6 und mehr Zyklen ist nach einer retrospektiven Analyse über 40 Patienten wirksam und sicher bei akuter myeloischer Leukämie (AML) anwendbar. Manche Patienten erreichten anhaltende Remission. Die Behandlung stellt demnach, so das Fazit, eine machbare Erhaltungstherapie bei AML dar.


Akute myeloische Leukämie (AML) kann unter anderem mit dem Wirkstoff Venetoclax, oft in Kombination mit einer Chemotherapie, behandelt werden. Venetoclax hemmt ein spezielles Enzym (B-cell-lymphoma 2), das an der Unterdrückung des programmierten Zelltods beteiligt ist. Das Enzym wird bei AML in den kanzerösen Zellen vermehrt gebildet und führt dazu, dass die Zellen nicht absterben. Wird das Enzym durch Venetoclax gehemmt, wird der Signalweg für den Zelltod wiederhergestellt und die Krebszellen können beispielsweise durch Chemotherapie zum Absterben gebracht werden.

Die Behandlung mit Venetoclax ist besonders bei neu auftretender AML üblich. Ob auch eine Erhaltungstherapie damit gut durchführbar und wirksam ist, war bislang nicht gut verstanden. Wissenschaftler untersuchten nun die Wirksamkeit und Sicherheit einer langfristigen (über mindestens 6 Zyklen) Venetoclax-basierten Kombinationstherapie bei AML.

Kombinationstherapie mit Venetoclax – auch Erhaltungstherapie bei AML?

Die retrospektive Analyse nutzte medizinische Daten von AML-Patienten, die in einer Klinik in Wuhan (China) zwischen Januar 2022 und Januar 2025 eine längere Venetoclax-basierte Kombinationstherapie erhielten. Zur Einschätzung der Wirksamkeit betrachtete die Analyse zusammengefasst (Komposit-Remissionsrate) die vollständige Remissionsrate, das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben. Anhand der Inzidenz unerwünschter Ereignisse untersuchte die Studie die Sicherheit der Behandlung.

Retrospektive Analyse über 40 Patienten und im Schnitt 15 Monate

Insgesamt umfasste die Studie 40 Patienten mit einer durchschnittlichen Nachbeobachtungsdauer von 15 Monaten (6 – 35 Monate) und im Mittel 8 Behandlungszyklen (6 – 20 Zyklen). Nach der initialen Induktionstherapie betrug die Gesamtansprechrate 92,5 %. Die Komposit-Remissionsrate betrug 72,7 %. Im Mittel sprachen die Patienten nach 24 Tagen an (15 – 46 Tage). In der Nachbeobachtungsphase erreichten 67,5 % der Patienten anhaltende Remission. Bei 13 von 40 Patienten (32,5 %) kam es zum Krankheitsfortschritt. Das mittlere progressionsfreie Überleben betrug 25 Monate (5 – 26 Monate). Das mittlere Gesamtüberleben war länger als die Nachbeobachtungsdauer, wurde also im Rahmen der Studie nicht erreicht. Die geschätzte 1-Jahres-Gesamtüberlebensrate betrug 87,4 %. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse des Grades 3 oder höher waren Neutropenie (87,5 %), febrile Neutropenie (32,5 %), Thrombozytopenie (80,0 %) und Anemie (75,0 %). Es kam in keinem Fall zu einem Tumorlyse-Syndrom.

Venetoclax-basierte Therapie über 6 und mehr Zyklen wirksam und sicher bei AML

Die Autoren schließen, dass die Venetoclax-basierte Therapie über 6 und mehr Zyklen wirksam und sicher bei AML eingesetzt werden kann. Manche Patienten erreichten anhaltende Remission. Die Behandlung stellt demnach, so das Fazit, eine machbare Erhaltungstherapie bei AML dar.

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