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Multiple Sklerose

MS: Langfristige Echtwelt-Daten zu Ocrelizumab

Original Titel:
CONFIDENCE treatment success: long-term real-world effectiveness and safety of ocrelizumab in Germany

Kurz & fundiert

  • Echtwelt-Studie in Deutschland: Langzeit-Wirksamkeit von Ocrelizumab
  • Analyse über 2 261 Personen mit multipler Sklerose
  • Hohe Behandlungserfolgsrate bis Jahr 5, auch bei therapienaiven Patienten

 

DGP Eine Echtwelt-Studie mit 2 261 Patienten mit multipler Sklerose (MS) fand anhaltend hohen Behandlungserfolg mit Ocrelizumab über 5 Jahre, selbst bei MS-Patienten mit einer größeren Zahl von Vorbehandlungen. Nur wenige Patienten brachen die Therapie aufgrund unerwünschter Ereignisse ab. Die Autoren schließen, dass die hochwirksame MS-Therapie mit Ocrelizumab demnach sowohl früh als auch nach Vorbehandlungen langfristig gut eingesetzt werden kann.


Frühe hochwirksame Therapie könnte für Menschen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) langfristig zu besseren Behandlungsergebnissen führen als eine Eskalationsstrategie, deuteten verschiedene Untersuchungen an. Die vorliegende Studie ermittelte den Behandlungserfolg und die Sicherheit von Ocrelizumab in einer Echtwelt-Kohorte für über 5,5 Jahre.

Echtwelt-Studie in Deutschland: Langzeit-Wirksamkeit von Ocrelizumab

Die über bis zu 10 Jahre, aktuell noch laufende Echtwelt-Studie in Deutschland evaluierte die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit der MS-Behandlung von Patienten, die neu Ocrelizumab oder andere krankheitsmodifzierende Therapien erhielten. Die Analyse bestimmte den Anteil der Teilnehmer mit Behandlungserfolg. Dies definierten die Autoren anhand der klinischen Krankheitsaktivität, Rückfällen oder Krankheitsprogression, berücksichtigten aber auch Behandlungsabbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse, bestätigte Behinderungsprogression oder mangelnde Wirksamkeit. Weiterhin betrachtete die Studie die jährliche Rückfallrate und die Sicherheit der Behandlung.

Analyse über 2 261 Personen mit multipler Sklerose

Die Analyse umfasste 2 261 Personen mit MS, die mindestens eine Dosis Ocrelizumab erhalten hatten. Zu Beginn der Studie betrug das durchschnittliche Alter der Teilnehmer 41,16 Jahre (+/- 11,39 Jahre). Im Mittel betrug der Behinderungsgrad (Expanded Disability Status Scale, EDSS) 3,08 (+/- 1,86). Insgesamt erreichten 58,4 % der Patienten mit durchgängiger Behandlung einen Behandlungserfolg bis zum Jahr 5. Von therapienaiven Patienten erreichten dies 74,0 %, von Patienten mit mindestens 3 vorhergehenden Behandlungen erreichten 50,3 % den Behandlungserfolg. Die Hauptgründe, weshalb der Behandlungserfolg nicht erreicht wurde, waren Rückfälle und bestätigte Behinderungsprogression. Behandlungsabbrüche aufgrund unerwünschter Ereignisse und mangelnde Wirksamkeit spielten hingegen eine untergeordnete Rolle. Der Anteil der Patienten mit unerwünschten Ereignissen stieg nicht mit längerer Behandlungsdauer an und war tendenziell höher bei Patienten mit mehr vorherigen Behandlungen. Es wurden keine neuen oder unerwarteten unerwünschten Ereignisse beobachtet.

Hohe Behandlungserfolgsrate bis Jahr 5, auch bei therapienaiven Patienten

Die Echtwelt-Studie fand somit anhaltend hohen Behandlungserfolg mit Ocrelizumab über 5 Jahre, selbst bei MS-Patienten mit einer größeren Zahl von Vorbehandlungen. Nur wenige Patienten brachen die Therapie aufgrund unerwünschter Ereignisse ab. Die Autoren schließen, dass die hochwirksame MS-Therapie mit Ocrelizumab demnach sowohl früh als auch nach Vorbehandlungen langfristig gut eingesetzt werden kann.

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