Hodgkin-Lymphom-Diagnose und Zeit bis zur Behandlung bei jungen Menschen

Original Titel:
Differences in time to treatment and impact on overall survival in adolescents and young adults with Hodgkin lymphoma

DGP – Eine retrospektive Analyse über 508 junge Patienten mit Hodgkin-Lymphom fand, dass Verzögerungen in der Zeit bis zum Behandlungsbeginn nicht mit Unterschieden im Sterberisiko assoziiert waren.

Verzögerungen bis zu einem Behandlungsbeginn konnten in früheren Studien als Faktor demonstriert werden, der das Überleben bei Krebserkrankungen beeinflusst. Dies wurde bisher nicht bei Heranwachsenden und jungen Erwachsenen mit Hodgkin-Lymphom untersucht.

Junge Menschen mit Hodgkin-Lymphom und Behandlungsbeginn nach Diagnose

Eine retrospektive Analyse ermittelte die Zeit bis zur Behandlung als Zeit zwischen Diagnosestellung und Beginn der Chemotherapie.

Retrospektive Analyse über 508 Personen zwischen 15 und 40 Jahren

Die Studie umfasste 508 junge Patienten. Im Mittel (Median) dauerte es 28 Tage (Interquartilbereich: 12 – 44 Tage) von Diagnosestellung zum Start der Chemotherapie. Bei Patienten, die Fieber und nächtliche Schweißausbrüche hatten, starteten die Behandlung rascher als andere Patienten (Fieber: p = 0,016; Nachtschweiß: p = 0,017). Die Zeit bis zur Behandlung unterschied sich signifikant je nach Altersgruppe (p < 0,01). Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren hatten eine um fast 10 Tage kürzere Phase bis zum Behandlungsbeginn (21,3 Tage) im Vergleich zu jungen Erwachsenen (19 – 25 Jahre: 30,2 Tage; 26 – 39 Jahre: 31,2 Tage). Verzögerungen in der Zeit bis zum Behandlungsbeginn waren jedoch nicht mit Unterschieden im Sterberisiko assoziiert.

Verzögerung des Behandlungsbeginns ohne Einfluss auf Hodgkin-Lymphom-Sterberisiko bei jungen Menschen

Der fehlende Zusammenhang zwischen Überleben und Verzögerung des Behandlungsbeginns, so die Autoren, könnte der insgesamt guten Überlebensrate junger Menschen mit Hodgkin-Lymphom zuzuschreiben sein.

^© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom