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Diabetes

GLP-1RA: Reduziertes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs 

Original Titel:
Glucagon-like peptide-1 receptor agonists and pancreatic cancer risk: target trial emulation using real-world data

Kurz & fundiert

  • Zusammenhang zwischen GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1RA) und Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Typ-2-Diabetes?
  • Retrospektive Kohortenstudie, Nachbeobachtungszeitraum 2013 – 2019, 1,6 Millionen Teilnehmer 
  • GLP-1RA mit reduziertem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs assoziiert
  • Besonders Menschen mit Adipositas und Raucher profitierten von der Risikoreduktion   
  • Kombinationstherapien mit GLP-1RA mit stärkerer Reduktion als Monotherapien assoziiert

 

DGPGLP-1-Rezeptor-Agonisten kommen in der Therapie von Typ-2-Diabetes zum Einsatz. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sie zudem das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs reduzieren könnten, insbesondere bei Menschen mit Adipositas und bei Rauchern. Kombinationstherapien mit GLP-1RA waren mit einem niedrigerem Risiko als Monotherapien assoziiert. 


Daten zu den Auswirkungen von Glucagon-like Peptide-1 Rezeptor-Agonisten (GLP-1RA) auf die Häufigkeit von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind begrenzt und zum Teil widersprüchlich. US-Wissenschaftler haben nun den Zusammenhang zwischen GLP-1RA und dem Risiko für erstmaligen Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem Real-World-Setting untersucht. Die Analyse berücksichtigte zudem Adipositas und Raucherstatus. 

Krebsrisiko: Vergleich GLP-1-Rezeptoragonisten versus andere Antidiabetika

Die retrospektive Kohortenstudie umfasste Menschen mit Typ-2-Diabetes, die entweder GLP-1RA oder andere antidiabetische Medikamente einnahmen und die zuvor keinen Bauchspeicheldrüsenkrebs hatten. Die Nachbeobachtung fand zwischen Januar 2013 und März 2019 statt. Subgruppenanalysen wurden bei Menschen mit Adipositas sowie Tabakkonsumenten durchgeführt. Zudem wurde der Unterschied zwischen GLP-1RA-Kombinationstherapien und Monotherapien untersucht. 

Retrospektive Kohortenstudie mit 1 636 056 Teilnehmern

Die Studienpopulation umfasste 1 636 056 Teilnehmer, davon erhielten 167 091 GLP-1RA und 1 468 965 andere antidiabetische Medikamente. GLP-1RA waren im Vergleich zu 6 anderen antidiabetischen Medikamenten mit einem signifikant geringeren Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs assoziiert (Hazard Ratio, HR: 0,42 – 0,82). Die Risikoreduktion war bei Menschen mit Adipositas und Tabakkonsum stärker ausgeprägt als bei Menschen ohne diese Risikofaktoren. In Kombinationstherapien mit GLP-1RA zeigte sich ein geringeres Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs im Vergleich zu Monotherapien. 

GLP-1-Rezeptoragonisten könnten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs senken

Die Studienergebnisse konnten somit zeigen, dass GLP-1-Rezeptoragonisten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mit einer geringeren Inzidenz von Bauchspeicheldrüsenkrebs assoziiert sind. Weitere Studien sind laut der Autoren erforderlich, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu untersuchen und kausale Zusammenhänge zu ermitteln. 

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