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Prostatakrebs

Kardiovaskuläre Sicherheit in der Prostatakrebstherapie: Degarelix versus GnRH-Agonisten

Original Titel:
Risk of cardiovascular disease following degarelix versus gonadotropin-releasing hormone agonists in patients with prostate cancer: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Hormontherapie bei Prostatakrebs: GnRH-Antagonisten versus -Agonisten unterschiedlich für Herzrisiken?
  • Analyse kardiovaskulärer Ereignisse in Behandlungen mit dem GnRH-Antagonisten Degarelix versus GnRH-Agonisten
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 13 Studien mit zusammen 160 214 Patienten
  • Geringere Inzidenz großer adverser kardiovaskulärer Ereignisse mit Degarelix

 

DGP Prostatakrebs-Behandlungen mit Degarelix gingen nach einem systematischen Review mit Metaanalyse über 13 Studien mit einer geringeren Inzidenz großer adverser kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zu GnRH-Agonisten einher. Die Autoren schließen, dass GnRH-Antagonisten wie Degarelix womöglich einen kardiovaskulären Sicherheitsvorteil in der Prostatakrebstherapie bieten könnten. Weitere Studien müssen dies jedoch gezielt überprüfen.


Die Behandlung von Prostatakrebs umfasst hormonelle Therapien, die speziell in der langfristigen Behandlung ein kardiovaskuläres Risiko mit sich bringen könnten. Antagonisten zum Hormon GnRH (Gonadotropin-releasing hormone), beispielsweise Degarelix, können Vorteile gegenüber Agonisten bieten. Ob sich die Wirkstoffe mit Blick auf Risiken für das Herz-Kreislauf-System (kardiovaskulär) unterscheiden, ist bislang jedoch nicht klar. Die vorliegende Studie untersuchte dies in einem systematischen Review.

Hormontherapie bei Prostatakrebs: GnRH-Antagonisten versus -Agonisten unterschiedlich für Herzrisiken?

Die systematische Recherche ermittelte relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Medline (PubMed), Scopus, Embase, Cochrane und Web of Science. In einer Metaaanlyse untersuchten die Autoren kardiovaskuläre Ereignisse in Behandlungen mit Degarelix versus GnRH-Agonisten.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 13 Studien

Insgesamt umfasste die Metaanalyse 13 Studien mit zusammen 160 214 Patienten. Degarelix war mit einer signifikant niedrigeren Inzidenz großer adverser kardiovaskulärer Ereignisse assoziiert (Risk Ratio, RR: 0,60; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,41 – 0,88; p = 0,008).

Die Inzidenz einzelner kardiovaskulärer Ereignisse unterschied sich jedoch nicht signifikant zwischen den Gruppen:

  • Schlaganfall: RR: 0,92; 95 % KI: 0,56 – 1,50; p = 0,74
  • Bluthochdruck: RR: 0,85; 95 % KI: 0,37 – 1,93; p = 0,69
  • Herzinfarkt: RR: 0,82; 95 % KI: 0,55 – 1,21; p = 0,31
  • Herzversagen: RR: 0,88; 95 % KI: 0,63 – 1,23; p = 0,46
  • Arrhythmie: RR: 0,61; 95 % KI: 0,24 – 1,54; p = 0,30

Geringere Inzidenz großer adverser kardiovaskulärer Ereignisse mit Degarelix

Behandlungen mit Degarelix gingen demnach mit geringerer Inzidenz großer adverser kardiovaskulärer Ereignisse einher, im Vergleich zu GnRH-Agonisten. Die Autoren schließen, dass GnRH-Antagonisten wie Degarelix womöglich einen kardiovaskulären Sicherheitsvorteil in der Prostatakrebstherapie bieten könnten. Weitere Studien müssen dies jedoch gezielt überprüfen.

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