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Stabile Remission bei axSpA: Behandlungsende oder Dosisreduktion?

Original Titel:
Efficacy of withdrawal or tapering of bDMARDs vs. standard regimen in axial spondyloarthritis patients: systematic review and meta-analysis informing the update of the Spanish Society of Rheumatology Guideline-

Kurz & fundiert

  • Anhaltende Remission bei axSpA: Behandlungsende eine sichere Option?
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 8 Studien mit 1 384 Patienten
  • Behandlungsabbruch oder Dosisreduktion versus Standardbehandlungs-Regimes mit Biologika
  • Abbruch erhöht Risiko für Aufflammen der Erkrankung, Dosisreduktion scheint sicherer

 

DGP Ein Behandlungsstopp einer Biologikatherapie bei axSpA in stabiler Remission erhöht das Risiko eines Aufflammens der Erkrankung, fand ein systematischer Review mit Metaanalyse über 8 Studien und 1 384 Patienten. Dosisreduktionen schienen eine sicherere Alternative zu einem vollständigen Behandlungsentzug zu sein.


Bei einer stabilen Remission einer rheumatischen Erkrankung wie der axialen Spondyloarthritis (axSpA) kann der Gedanke, die medikamentöse Behandlung mit biologischen krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen zu reduzieren, verlockend sein. Aber wie gut stehen die Chancen, dass die Patienten weiterhin stabil symptomfrei bleiben? Dies untersuchte eine Analyse über die bisherigen Studien zum Thema.

Anhaltende Remission bei axSpA: Behandlungsende eine sichere Option?

Die Wissenschaftler führten einen systematischen Review mit Metaanalyse durch und erfassten randomisiert-kontrollierte Studien mit Veröffentlichung bis Juli 2025. Der Studienfokus lag dabei auf dem Vergleich von Behandlungsabbruch oder Dosisreduktion versus Standardbehandlungs-Regimes mit biologischen krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen bei axSpA. Studienergebnisse waren Remission oder Krankheitsschübe (Aufflammen), jeweils ermittelt anhand von ASDAS (Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score) oder BASDAI (Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index) und Markern einer akuten Phase.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 8 Studien mit 1 384 Patienten

Die Metaanalyse umfasste 8 randomisiert-kontrollierte Studien mit zusammen 1 384 Patienten. Bei Patienten, die über mindestens 6 Monate in anhaltender Remission blieben, führte ein Behandlungsentzug zu einer signifikant niedrigeren Rate inaktiver Krankheit (Risk Ratio, RR: 0,58; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,45 – 0,76; Evidenz hoher Sicherheit) und einem erhöhten Risiko für ein Aufflammen der Erkrankung (RR: 1,79; 95 % KI: 1,34 – 2,38; hohe Sicherheit) oder partielles Aufflammen (RR: 1,57; 95 % KI: 1,25 – 1,97; hohe Sicherheit) im Vergleich zum Standard-Regime. Patienten, die seit weniger als 6 Monaten in Remission waren, hatten mit einem Behandlungsstopp signifikant höhere Raten an Aufflammen (RR: 0,41; 95 % KI: 0,23 – 0,72; niedrige Sicherheit) und erhöhte Krankheitsaktivität (RR: 0,36; 95 % KI: 0,15 – 0,86; niedrige Sicherheit). Dosisreduktionen bei 211 Patienten führten hingegen zu nicht-signifikanten Risikoveränderungen für den Remissionserhalt oder niedrige Krankheitsaktivität (RR: 0,89; 95 % KI: 0,66 – 1,18; moderate Sicherheit).

Abbruch erhöht Risiko für Aufflammen der Erkrankung, Dosisreduktion scheint sicherer

Die Autoren schließen, dass ein Behandlungsstopp einer Biologikatherapie bei axSpA das Risiko erhöht, dass eine Remission oder Phase niedriger Krankheitsaktivität unterbrochen wird. Dosisreduktionen hingegen schienen in dieser Analyse den Remissionserhalt oder Erhalt niedriger Krankheitsaktivität nicht signifikant zu beeinträchtigen. Dosisreduktionen sind nach dieser Analyse somit die sicherere Alternative zu einem vollständigen Behandlungsentzug.

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