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Aktuelle Marktforschung zeigt: Jede:r Vierte in Österreich hat Sicherheitsbedenken bei klinischen Studien

Das Pharmaunternehmen MSD Österreich veröffentlichte erstmals Daten zur Wahrnehmung klinischer Forschung in Österreich. Die Ergebnisse zeigen, dass die Österreicher:innen den Stellenwert klinischer Forschung kennen, gleichzeitig aber über alle Bevölkerungsgruppen hinweg Skepsis und Aufklärungsbedarf bestehen.

Klinisch-pharmazeutische Forschung ist die Grundlage für moderne, evidenzbasierte Medizin. Sie ermöglicht die Entwicklung neuer Therapien und Medikamente sowie die Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier. Um besser zu verstehen, wie klinisch-pharmazeutische Forschung in der österreichischen Bevölkerung wahrgenommen wird, gab MSD Österreich eine repräsentative Marktforschung in Auftrag (n=1.000, Spectra, Erhebungszeitraum: Aug/Sept 2025).

Aktuelle Marktforschung zeigt: Vertrauen ja – aber auch Unsicherheiten und Wissenslücken

Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Spannungsfeld: Während 84% der Befragten klinische Studien als wichtigen Beitrag zum medizinischen Fortschritt sehen und 80% die Teilnahme als potenziell lebensrettend einschätzen, stimmt über ein Drittel der Aussage zu, dass Menschen, die an einer klinischen Studie teilnehmen, Versuchskaninchen seien. 22% halten klinische Studien gar für unsicher – je niedriger der Bildungsabschluss, desto häufiger diese Attribuierung. Prof. DDr. Shahrokh F. Shariat, Leiter des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien, betont: „Klinische Forschung ist der Motor medizinischer Innovation. Sie bringt neue Therapien vom Labor ans Krankenbett – sicher, kontrolliert und verantwortungsvoll. Jede Studie folgt strengsten internationalen Standards. Die Sicherheit unserer Proband:innen steht dabei immer an erster Stelle: Ihr Gesundheitszustand wird engmaschig überwacht, dokumentiert und betreut – oft intensiver als in der regulären Versorgung. So entsteht Fortschritt, der Leben verändert.“

Teilnahmebereitschaft an klinischen Studien bei schweren Erkrankungen höher

Die Teilnahmebereitschaft an klinischen Studien hängt bei den Befragten stark von der Diagnose ab. Bei Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer/Demenz, Parkinson, Multipler Sklerose oder seltenen Erkrankungen geben zwischen 47% und 38% an, sich eine Teilnahme gut vorstellen zu können; bei Herz-Kreislauf-, Organ- oder psychischen Erkrankungen liegt die Bereitschaft bei etwa einem Drittel oder darunter. DI Thomas Derntl, Obmann der Multiples Myelom Selbsthilfe und im Vorstand der Allianz onkologischer Patient:innenorganisationen, betont: „Als Betroffener einer Krebserkrankung habe ich persönlich enorm von den Fortschritten klinischer Forschung der letzten zwei Jahrzehnte profitiert. Neue, hochinnovative Therapien ermöglichen es heute vielen Patient:innen mit schweren Erkrankungen, ihre Krankheit besser zu kontrollieren – oft bei deutlich verbesserter Lebensqualität. Als Patient:innenvertreter kann ich nur dazu ermutigen, sich über klinische Studienprogramme zu informieren und – falls alle Rahmenbedingungen passen – eine Teilnahme in Betracht zu ziehen.“

Forschung gut erklären, um Wissenslücken zu füllen

Ein eindeutiges Ergebnis liefert die Frage nach der Kenntnis des Unterschieds zwischen präklinischen und klinischen Studien. Nur 8% geben an, diesen zu kennen. Dies erklärt auch die niedrige Bereitschaft zur Studienteilnahme ohne bestehende Erkrankung, die in den ersten beiden von drei klinischen Studienphasen essenziell ist. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir nicht nur mehr forschen, sondern auch mehr erklären müssen. Wissenschaftlicher Fortschritt ist dann möglich, wenn er verstanden und mitgetragen wird. Gerade in den frühen Phasen klinischer Studien sind wir auf gesunde Freiwillige angewiesen, weshalb Aufklärung auch dort stattfinden muss“ordnet Univ.-Prof.in Dr.in Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, die Ergebnisse ein.

Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit essenziell

Den Appell nach Aufklärung und mehr Öffentlichkeitsarbeit teilen die Befragten. Sie wünschen sich Informationen über den Ablauf von Studien, über Risiken, Nebenwirkungen und Rechte von Studienteilnehmenden, aber auch über den wissenschaftlichen Nutzen klinischer Studien.

Dipl. rer. nat Nicole Schlautmann, MBA, Geschäftsführerin von MSD Österreich resümiert: „Viele Menschen in Österreich sehen den Wert klinischer Forschung und wissen, dass diese die notwendige Grundlage für sowohl medizinischen als auch wirtschaftlichen Fortschritt ist. Gleichzeitig bestehen Unsicherheiten und Wissenslücken, die wir beseitigen müssen. Als eines der führenden forschenden Pharmaunternehmen wollen wir diesem Auftrag nachkommen. Bei MSD forschen wir für das Leben – auf Basis eines 360°-Gesundheitsverständnisses, das Prävention, Humanmedizin und Tiergesundheit verbindet. Forschung bereitet den Weg für Innovationen in der Medizin und leistet damit nicht nur einen Beitrag zur besseren Behandlung schwerer Erkrankungen, sondern auch zur individuellen Lebensqualität, Produktivität und zur Stärkung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.“

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