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Arbeiten mit Rheuma: RheumaPreis würdigt drei Frauen – Teilhabe wächst, Aufholbedarf besteht
Berlin – Die Initiative RheumaPreis zeichnet morgen drei Frauen aus, die gemeinsam mit ihren Arbeitgebern Lösungen gefunden haben, um Beruf und entzündlich-rheumatische Erkrankungen zu vereinbaren: Carlotta Wolke (Warendorf), Sabine Perone-Morina (Wuppertal) und Swetlana Medwedev (Marl). Zur feierlichen Verleihung in Berlin spricht Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen (BBMB), ein Grußwort. Jede Preisträgerin erhält 3.000 Euro; ein Preisgeld stiftete die langjährige Schirmherrin Donata Apelt-Ihling, die nach acht Jahren ihr Amt übergibt.
Unter dem Leitgedanken „Rheuma Arbeit geben“ stellt der RheumaPreis gelebte Teilhabe in den Mittelpunkt: flexible Zeiten und Orte, ergonomische Arbeitsplätze, Aufgaben-Redesign, planbare Therapie- und Reha-Termine sowie eine informierte, unterstützende Führung seitens der Arbeitgeber. Der Bedarf ist groß: In Deutschland leben rund 1,8 Millionen Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Deren Erwerbsbeteiligung liegt noch immer unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung1. Doch aktuelle Ergebnisse von mehr als 16.000 Arbeitnehmenden mit Rheuma dokumentieren positive Trends. „Danke an alle, die heute sichtbar machen, was für Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen im Erwerbsleben möglich ist. Lassen Sie uns aus den hier ausgezeichneten Beispielen gute Praxis machen, in Unternehmen, in der Verwaltung und überall dort, wo Menschen arbeiten wollen und können. Diese Beispiele zeigen, dass duch die (Weiter-)Beschäftigung von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Win-Win-Situation entsteht: Auch für Arbeitgeber ergibt sich ein großer Vorteil, denn sie können wertvolle Mitarbeitende erhalten oder finden – auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ein wichtiges Argument“, so Jürgen Dusel, der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung.
Gute Beispiele: Die Preisträgerinnen 2025 und ihre Arbeitgeber
Carlotta Wolke, Wirtschaftsingenieurin bei der VEPRONA GmbH (farmsaat-Gruppe), hat nach einem internen Wechsel ins Business Development Aufgaben im Vertriebsaufbau übernommen. Gleitzeit, bedarfsorientiert mobiles Arbeiten und ergonomische Arbeitsmittel ermöglichen ihr den Außendienst trotz
Erkrankung. Feste Therapietermine sind vorausschauend planbar. Ebenso unterstützend wirkt ihr verständnisvolles Team – und ihr ansteckender Optimismus. Mehr dazu: https://rheumapreis.de/preistraegerinnen/2025
Sabine Perone-Morina, Assistentin des Betriebsrats, ist bei Vorwerk Services für Themen rund um Mitbestimmung, Inklusion und Gesundheit zuständig und wirkt als Schwerbehindertenbeauftragte. Dank Gleitzeit von 6 bis 22 Uhr, Homeoffice und ergonomischer Hilfsmittel kann sie Therapie und Beruf vereinen. Offener Austausch und gegenseitige Unterstützung im Unternehmen stärken sie zusätzlich. So bleibt sie aktiv, engagiert und macht auch anderen Mut. Mehr dazu: https://rheumapreis.de/preistraegerinnen/2025
Swetlana Medwedev arbeitet bei A&K Die Frische Küche als Assistentin in der Personalabteilung. Nach wirksamer Therapieumstellung am Rheumazentrum Ruhrgebiet ermöglichen flexible Arbeitszeiten, Gleitzeit und ein ergonomisch ausgestatteter Arbeitsplatz ihre Berufstätigkeit. Zusätzlich schöpft sie Kraft aus ihrem Hobby Tanzen: es hält ihre Wirbelsäule mobil und schenkt Lebensfreude. Sie ermutigt andere Betroffene, aktiv zu bleiben und offen mit der Erkrankung im Beruf umzugehen. Mehr dazu: https://rheumapreis.de/preistraegerinnen/2025
Seit 2017 prägte Donata Apelt-Ihling den RheumaPreis als dessen Schirmherrin. Gemeinsam mit den Partnern der Initiative ist es ihr gelungen, Brücken zwischen Menschen mit Rheuma, Unternehmen und Gesellschaft zu bauen. Zum Abschluss ihrer Amtszeit stiftete sie eines der diesjährigen Preisgelder – ein persönliches Zeichen für gelebte Inklusion im Arbeitsleben.
Die heutige Preisverleihung des RheumaPreis bot vielfältige Anknüpfungspunkte, um aus den guten Beispielen künftig noch stärker eine gute Praxis zu machen: Gespräche mit Preisträgerinnen und Arbeitgebern, Einblicke in praxiserprobte Maßnahmen und auch deren Wirkung auf Bindung von Mitarbeitenden, Leistung und Teamkultur.
Über den RheumaPreis
Seit 2009 zeichnet die Initiative Berufstätige mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und unterstützende Arbeitgeber aus – mit dem Ziel, praktische Wege zu mehr Teilhabe sichtbar zu machen.
Quelle:
1Veltri, C.; Albrecht, K.; Kiltz, U.; Meyer-Olson; D., Späthling, S.; Strangfeld, A.; Thiele, K.; Callhoff, J.: Trends in work participation among patients with inflammatory rheumatic musculoskeletal diseases (iRMDs): Data from the German National Database (2010–2022) RMD Open 2025;11:e004980. doi: 10.1136/rmdopen-2024-004980
Mitglieder der Initiative RheumaPreis:
– AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
– Berufsverband Deutscher Rheumatologen e. V. (BDRh)
– Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH)
– Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh)
– Deutsche Kinderrheuma-Stiftung
– Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.
– Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) e. V.
– Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.
– Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e. V.
– Lilly Deutschland GmbH
– Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V.
– Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) e. V.