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Longevity
PSA-Screening reduziert Todesfälle durch Prostatakrebs
Original Titel:
European Study of Prostate Cancer Screening - 23-Year Follow-up.
- Was bringt ein PSA-Screening?
- Randomisiert-kontrollierte Studie mit 162 236 Männern in Screening- und Kontrollgruppe
- Geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, für Männer der Screening-Gruppe
- Bei Nachbeobachtungszeit von 23 Jahren verhinderte PSA-Screening einen Prostatakrebs-Todesfall pro 456 Männern
DGP – Männer, die am PSA-Screening teilnahmen, hatten ein geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben. Zu diesem Ergebnis kam ein europäisches Forscherteam bei der Analyse von Langzeitdaten.
Mithilfe des PSA-Tests ist es möglich, Prostatakrebs schon früh zu erkennen. Für Betroffene kann dies lebensrettend sein. Ein europäisches Forscherteam ging der Frage nach, ob das PSA-Screening tatsächlich Todesfälle durch Prostatakrebs reduziert und wie viele Männer statistisch gesehen teilnehmen müssen, um einen Mann vor dem Tod zu bewahren.
Was bringt ein PSA-Screening?
Zu diesem Zweck werteten die Wissenschaftler neue Daten der European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer (ERSPC) aus, die bereits 1993 gestartet wurde. Bei der ERSPC handelt es sich um eine multizentrische, randomisierte Studie, die in acht europäischen Ländern durchgeführt wurde. Die Studienteilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Während den Männern der einen Gruppe wiederholte PSA-Tests angeboten wurden (Screening-Gruppe), wurden die Männer der anderen Gruppe nicht zu einem Screening eingeladen (Kontrollgruppe). Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 23 Jahren. Die Wissenschaftler verglichen die prostatakrebsspezifische Mortalität zwischen beiden Gruppen.
Mehr als 160 000 Männer: Screening- oder Kontrollgruppe
An der Studie nahmen 162 236 Männer teil, die zu Beginn der Studie zwischen 55 und 69 Jahre alt waren. Die kumulative Inzidenz von Prostatakrebs war in der Screening-Gruppe höher als in der Kontrollgruppe (Risk Ratio, RR: 1,30; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,26 – 1,33). Männer der Screening-Gruppe hatten ein geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu sterben, als Männer der Kontrollgruppe (RR: 0,87; 95 % KI: 0,80 – 0,95). Die absolute Risikoreduktion betrug 0,22 % (95 % KI: 0,10 – 0,34). Das bedeutet, dass von 456 Männern (95 % KI: 306 – 943), die zum PSA-Screening eingeladen wurden, einer vor dem Tod durch Prostatakrebs bewahrt wurde. Die Einladung zum PSA-Screening verhinderte einen Todesfall durch Prostatakrebs bei 12 Männern (95 % KI: 8 – 26), bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Bei dieser längeren Nachbeobachtungszeit zeigte sich ein größerer Nutzen des PSA-Screenings als bei einer kürzeren Nachbeobachtungszeit. Zum Vergleich: Bei einer Nachbeobachtungszeit von 16 Jahren wurde ein Todesfall durch Prostatakrebs pro 628 eingeladenen Männern verhindert (95 % KI: 419 – 1 481). Betrachtete man nur die Männer, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, war dies bei 1 von 18 Männern der Fall (95 % KI: 12 – 45).
Geringere prostatakrebsspezifische Mortalität in der Screening-Gruppe
Das PSA-Screening reduzierte somit Todesfälle aufgrund von Prostatakrebs. Auf lange Sicht war der Effekt besonders deutlich. Da durch das Screening auch mehr Prostatakarzinome erkannt werden, ist es wichtig, zu beurteilen, welches Risiko vom jeweiligen Tumor ausgeht, um unnötige Therapien zu vermeiden.
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