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Diabetes auf dem Vormarsch: Immer mehr Menschen erkranken – und immer früher

Zum Weltdiabetestag zeigt der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2026, warum Handeln jetzt wichtiger ist denn je

Berlin – Der Weltdiabetestag gibt Anlass, auf die Bedeutung von Prävention, Früherkennung und moderner Behandlung des Diabetes aufmerksam zu machen. Einen Überblick darüber gibt der aktuelle Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2026, den die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gemeinsam veröffentlicht haben. Er macht deutlich: Immer mehr Menschen sind betroffen, die Erkrankung beginnt zunehmend früher, und die Versorgung muss sich auf wachsende Herausforderungen einstellen. Am 16. November 2025 lädt diabetesDE zur Veranstaltung „Meilensteine der modernen Diabetologie und Weltdiabetestag“ nach Berlin ein – ein Forum, das gesellschaftlich aufklärt, Betroffene und Angehörige informiert und mit Expertinnen und Experten zusammenbringt. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter: www.meilensteine-diabetologie.de.

Nach aktuellen Schätzungen leben inzwischen rund 9,3 Millionen Menschen in Deutschland mit einem Typ-2-Diabetes. Jährlich kommen etwa 450.000 Neuerkrankungen hinzu. „Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass Prävention und Früherkennung noch stärker in den Mittelpunkt rücken müssen“, betont Professorin Dr. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG. „Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Aufklärung sind zentrale Hebel, um diese chronische Erkrankung zu vermeiden, auszubremsen oder Folgeerkrankungen zu verhindern.“ Auch der Typ-1-Diabetes nimmt weiter zu: Inzwischen haben 340.000 Erwachsene und 35.000 Kinder und Jugendliche diese autoimmune Stoffwechselerkrankung. Als Ursache dafür wird das Zusammenspiel genetischer, immunologischer und umweltbedingter Faktoren vermutet. Virusinfektionen, Veränderungen der Darmflora und Umweltchemikalien können die Autoimmunreaktion begünstigen, die zur Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen führt. Auch bessere Früherkennung und Screening-Programme tragen dazu bei, dass heute mehr Fälle diagnostiziert werden.

Diabetes belastet Menschen und das Gesundheitssystem

Der aktuell veröffentlichte Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2026 zeigt: Menschen mit Diabetes sind überdurchschnittlich häufig von Herz-, Nieren- und Augenerkrankungen betroffen. 16 Prozent aller Todesfälle in Deutschland stehen im Zusammenhang mit Diabetes. Die jährlichen Kosten für Behandlung und Folgeschäden belaufen sich auf rund 36 Milliarden Euro, womit Deutschland im internationalen Vergleich auf Platz 4 liegt. „Das ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Prävention wirkt – und sie ist der wirtschaftlichste Weg, um die Krankheitslast zu verringern.“

Forschung und Technik verändern den Alltag

Fortschritte in der Medizintechnik verbessern die Lebensqualität vieler Betroffener. Immer mehr Menschen nutzen Insulinpumpen und Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM). Besonders Kinder und Jugendliche profitieren von der Automatisierung der Therapie (AID – Automatische Insulin-Dosierung). Parallel entwickelt die Forschung neue Ansätze, um die Insulinproduktion im Körper langfristig zu erhalten oder sogar wiederherzustellen. „Diese Innovationen machen Hoffnung, dass wir Diabetes künftig besser kontrollieren oder eines Tages vielleicht sogar heilen können“, so Szendrödi.

„Meilensteine der modernen Diabetologie“: 40 Jahre Insulinpen

Wie weit die Behandlung des Diabetes seit der Entdeckung des Insulins im Jahr 1921 gekommen ist, zeigt die Veranstaltung Meilensteine der modernen Diabetologie 2025 und Weltdiabetestag“ am 16. November in Berlin. Sie steht unter dem Motto „40 Jahre Insulinpen“ – ein Symbol für den Wandel in der Therapie.Besucherinnen und Besucher erwartet ein vielfältiges Programm mit Vorträgen von Expertinnen und Experten zu Themen wie Übergewicht, Ernährung, neue Technologien und künstliche Intelligenz. Eine abschließende Podiumsdiskussion rundet den Tag ab. Der Eintritt ist frei, Beginn ist um 12:00 Uhr (Einlass ab 11:30 Uhr). Die Veranstaltung zum Weltdiabetestag steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken.

„Wir wollen zeigen, wie Forschung, Versorgung und Betroffene gemeinsam den Weg zu mehr Lebensqualität gestalten können“, sagt Kröger. „Diese Veranstaltung ist ein Ort des Austauschs, des Wissens und der Inspiration – offen für alle, die sich informieren und vernetzen möchten.“

Blick in die Zukunft

Der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2026 zeigt, dass die Zahl der Betroffenen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Eine Prognose des RKI geht bis 2040 von bis zu 12 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland aus. Damit Prävention und Versorgung gelingen, fordern DDG und diabetesDE mehr Gesundheitsbildung, flächendeckende Früherkennungsprogramme und die Umsetzung einer nationalen Diabetesstrategie.

Mehr Infos hierzu:

Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9300 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich seit 1964 in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als 9 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist die führende deutsche Gesundheitsorganisation für die aktuell rund 11 Mio. Menschen mit Diabetes mellitus. Wir geben allen Menschen mit Diabetes, ihren Angehörigen und Risikopatient*innen eine Stimme, bieten praktische Hilfestellungen und Informationen für alle Lebenssituationen mit Diabetes und betreiben politische Interessenvertretung mit Forderungen nach bestmöglicher Versorgung.

Unsere Vision ist die Senkung von Neuerkrankungen und die Vermeidung von Folgeerkrankungen.

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE63 3702 0500 0001 1888 00, BIC: BFSWDE33XXX