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Zusammenleben schützt vor Diabetes

Original Titel:
Relationship between social engagement and diabetes incidence in a middle-aged population: Results from a longitudinal nationwide survey in Japan

Immer wieder zeigen Studienergebnisse auf, dass Personen, die kein gutes soziales Gefüge aufweisen, häufiger erkranken und früher sterben. Hat die Qualität der sozialen Kontakte auch einen Einfluss auf das Risiko, an Diabetes zu erkranken? Dieser Frage ging nun ein japanisches Forscherteam nach.

Das Forscherteam griff für seine Analyse auf Daten aus einer Umfrage von 31615 Personen im Alter von 50 bis 59 Jahren zurück, die in der Zeit zwischen 2005 bis 2013 in Japan durchgeführt wurde. Ob die Personen im Zeitverlauf an Diabetes erkrankten, wurde durch jährliche Abfragen erfasst. Dazu wurden die Teilnehmer befragt, ob ein Arzt bei ihnen im vorherigen Jahr die Diagnose Diabetes gestellt hatte. Das soziale Engagement wurde erfasst, indem die Personen zu ihrer Teilnahme an sozialen Aktivitäten, dem Vorhandensein von Freundschaften, dem Zusammenleben mit weiteren Personen im Haushalt und ihrem Berufsstatus befragt wurden.

Die Analyse der Daten zeigte, dass der Einfluss des sozialen Engagements genauso groß oder größer war, wie der von anderen Faktoren, die einen Einfluss auf das Diabetesrisiko nehmen. Personen, die sich in sozialen Aktivitäten engagierten, hatten ein um 11 % reduziertes Diabetesrisiko. Auch durch das Zusammenleben mit einer weiteren Person im Haushalt wurde das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 15 % reduziert. Ebenso reduzierte auch das Vorhandensein von Freunden mit 3 % und das Ausüben eines Berufes mit 6 % das Diabetesrisiko.

Die Studienautoren schlussfolgerten aus diesen Ergebnissen, dass ein gutes soziales Engagement eine wichtige Rolle spielt, um sich vor Diabetes zu schützen. Zukünftig sollten deshalb neben persönlichen Faktoren auch soziale Faktoren eine Rolle bei Präventionsprogrammen spielen.

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