Verschiedene Vakzinkandidaten gegen das neue Coronavirus sind in Entwicklung. Besonders weit vorangeschritten sind zwei Impfstoffe auf RNA-Basis. Zu einem dieser beiden Vorreiter, dem Mainzer Impfstoff, liegen inzwischen Sicherheits- und Immunogenizitätsdaten vor.
Wann sind im Lauf einer Infektion besonders viele Viren zu finden, ist also die Viruslast besonders hoch? Wie lange hält die infektiöse Phase an? Dazu fassten nun Forscher die bisherige wissenschaftliche Evidenz systematisch zusammen. Es gibt demnach einen relativ konsistenten Verlauf der viralen Last bei COVID-19 in Sputum und den oberen Atemwegen, mit maximaler Viruslast rund um Symptombeginn, aber leichten Unterschieden in höchster Viruslast und Dauer zwischen beiden Proben. Die Dauer der infektiösen Phase bleibt allerdings weiterhin unsicher.
Forscher analysierten nun klinische Verläufe mit einer mutierten Variante von SARS-CoV-2 (∆382-Variante), die in Singapur, aber auch anderen Ländern gesehen wurde. Nach diesen ersten Daten könnte die ∆382-Variante von SARS-CoV-2 mit einer milderen Infektion assoziiert sein.
Im Aerosol wurde bislang noch kein viables, infektiöses Virus nachgewiesen. Wissenschaftler in Florida änderten dies nun. Sie nahmen Luftproben aus einem Krankenhauszimmer von COVID-19-Patienten mit einer speziellen Apparatur, die das Virus intakt ließ. In der Raumluft eines akut erkrankten Patienten wurden viable Viren nachgewiesen, die also Zellen infizieren konnten. Aerosole können somit eine Quelle der Übertragung sein. Die Studie wurde als PrePrint veröffentlicht.
Eine Tierstudie zum Impfstoffkandidat auf Basis des Ad26-Vektors demonstrierte robuste Immunantworten nach einer einzigen Impfung gegen SARS-CoV-2. Dabei konnte ein optimal wirkender Vakzin-Kandidat ermittelt werden, Ad26.COV2.S, der nun in klinischen Studien mit Menschen getestet wird.
Eine Analyse von Immunzellantworten auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2 bei genesenen Patienten identifizierte die Regionen des Virus, auf die die Immunabwehr abzielt. Zusätzlich zeigt die Analyse aber auch Kreuzreaktivität mit anderen, normalerweise zirkulierenden Coronaviren auf, die einen gewissen Schutzfaktor darstellen könnte.
Desinfektionsmittel mit antiviraler Wirkung relevanter denn je zuvor. Forscher untersuchten nun, wie wirksam verschiedene Desinfektionsmittel mit Povidon-Jod gegen das neue Coronavirus sind. Sie testeten die viruzidale Aktivität von antiseptischen Lösungen, Handreinigern und Rachensprays mit stark unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen. Bei einer Kontaktzeit von 30 Sekunden waren all diese Produkte sehr effektiv gegen das Virus und bieten sich so zur Unterstützung im Kampf gegen COVID-19 an.
Während einer Operation an den oberen Atemwegen kommt es zu einer Entwicklungen von Aerosolen aus dem Mund- und Rachenraum. Die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie stellt dabei ein besonderes Risiko dar. Wissenschaftler analysierten die frühere Forschung zu Anwendungen, die die Viruslast vor der OP reduzieren und so das Risiko für Mediziner im OP senken könnten. Dabei deuten Ergebnisse mit den älteren SARS- und MERS-Viren auf Povidon-Jod als mögliches Mittel.
Antikörper gegen das Virus SARS-CoV-2 zeigen, ob ein Mensch mit dem Virus in Kontakt gekommen ist, auch wenn keine Erkrankung erkennbar war. Mit diesem Maß der Seroprävalenz kann bevölkerungsweit die Infektionsrate bestimmt und der Fortschritt der Epidemie beobachtet werden. Forscher führten Antikörpertests bei wöchentlich hunderten Teilnehmern in Genf durch und ermittelten, dass für jeden bekannten Fall 11,6 Infektionen in der Gemeinschaft auftraten. Die Seroprävalenz war allerdings bei Kindern und Älteren deutlich niedriger und ist kein ausreichender Schutz gegen eine zweite Welle.
Forscher analysierten die Antikörperbildung bei Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion und ermittelten, ob unerkannte Infektionen bei Kontaktpersonen mithilfe der Antikörpertests erkannt werden konnten. Bei 285 Patienten mit COVID-19 testeten mit der Zeit fast 100 % positiv auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 (IgG und/oder IgM). Bei 4,3 % von 164 nahen Kontakten Infizierter war der Antikörpertest positiv, das RT-PCR-Ergebnis dagegen negativ. 10 der infizierten Kontaktpersonen waren zudem asymptomatisch, aber durch die Antikörperbildung erkennbar.
In Zeiten von Materialmangel und Bedarf für großangelegtes Testen, um dem neuen Coronavirus Einhalt zu gebieten, stellten sich Wissenschaftler der Frage, ob Speichel zur Coronavirus-Diagnose eine valide Alternative zum Nasen-Rachenraum-Abstrich sein könnte. Der Vergleich beider Probenarten bei Patienten und medizinischem Personal zeigte vielversprechende Ergebnisse: Saliva-Proben ließen sich durch medizinisches Personal verlässlich selbst entnehmen und zeigten größere Konsistenz über den Infektionsverlauf als der gängige Abstrich. Die Studie wurde als PrePrint veröffentlicht.
Die Wissenschaftler fanden höhere Co-Infektionsraten mit SARS-COV-2 und anderen Atemwegspathogenen als angenommen. SARS-CoV-2 Infektionen traten etwa gleich häufig bei Patienten mit und ohne andere Pathogene auf. Ein Nachweis eines anderen Pathogens schließt daher eine Infektion mit SARS-CoV-2 nicht aus.
Es ist bekannt, dass Coronaviren das kardiovaskuläre System betreffen. In einem Review fassten Wissenschaftler aus den USA wichtige Fakten in Bezug auf das kardiovaskuläre System und Coronaviren, bzw. speziell SARS-CoV-2, zusammen.