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TNF-α-Hemmer und Fumarsäureester haben keine Auswirkungen auf männliche Fruchtbarkeit

Original Titel:
Influence of TNF-alpha inhibitors and fumaric acid esters on male fertility in psoriasis patients

Für die Behandlung mittelschwerer und schwerer Psoriasis stehen verschiedene Basismedikamente zur Verfügung, die die Krankheitsaktivität langfristig reduzieren sollen. Basismedikamente sind jedoch immer mit Nebenwirkungen verbunden, die viele Patienten verunsichern. Ein deutsches Forscherteam hat jetzt untersucht, ob TNF-α-Hemmer und Fumarsäureester Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit und Spermienqualität haben.

Die Spermienqualität lässt sich mit Hilfe eines Spermiogramms bestimmen. Dabei wird die Spermienflüssigkeit auf Farbe, Volumen und pH-Wert untersucht. Außerdem wird die Anzahl beziehungsweise Konzentration der Spermien und der weißen Blutkörperchen bestimmt. Bei den Spermien ist außerdem entscheidend, ob die Spermien beweglich und normal geformt sind.

Die Forscher untersuchten 27 Patienten mit Psoriasis. Spermaproben wurden vor einer Behandlung mit TNF-α-Hemmern oder Fumarsäureestern und alle 3 Monate während der Behandlung untersucht. Nur 14,8 % der Patienten zeigten bei der Eingangsuntersuchung ein normales Spermiogramm, die übrigen 85,2 % zeigten mindestens einen auffälligen Wert. Bei 2 der Patienten waren keine Spermien im Sperma zu finden (Azoospermie). 48,1 % der Patienten zeigten bei der Eingangsuntersuchung Werte, die auf eine Entzündung im Genitaltrakt hindeuten (erhöhte Anzahl weiße Blutkörperchen). Im Verlauf der Behandlung mit TNF-α-Hemmern oder Fumarsäureestern zeigte sich kein negativer Effekt auf die Spermienwerte. Die Anzahl beziehungsweise Konzentration und die Beweglichkeit der Spermien blieb unverändert.

Die Forscher konnten sehen, dass eine Behandlung mit den hier untersuchten Basistherapeutika aus der Gruppe der TNF-α-Hemmer, zu denen die Wirkstoffe Adalimumab, Etanercept und Infliximab gezählt werden, keinen Einfluss auf die Spermienqualität hatte. Auch die Behandlung mit Fumarsäureestern hatte keinen Einfluss. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass viele Psoriasis-Patienten – unabhängig von den Basistherapeutika – Hinweise auf Entzündungen im Genitaltrakt aufweisen. Entzündungen im Genitaltrakt könnten daher als mögliche Begleiterkrankungen wahrgenommen werden.

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