Das in Deutschland bisher nur selten nachgewiesene Seoul-Virus, das von Ratten übertragen wird, hat zu einer schweren Erkrankung bei einer Frau geführt. Gesundheitsexpert:innen sehen darin ein Warnsignal, da Ratten als Heimtiere immer beliebter werden. Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen der Universitätskliniken Leipzig (UKL) und Mannheim (UMM) und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und {…}
Eine aktuelle Studie mit Förderung des DZIF warnt vor dem Beginn einer Epidemie der extensiv resistenten Tuberkulose (XDR-TB) in Europa, die Ärztinnen und Ärzte ohne wirksame Medikamente zur Behandlung von Tuberkulose zurücklassen könnte. Durchgeführt in der Republik Moldau, einem der Länder mit der weltweit höchsten Belastung durch resistente Tuberkulose, liefert diese Arbeit erstmals landesweite Belege in der {…}
Forschende des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) am Universitätsklinikum Heidelberg haben einen bislang unbekannten Mechanismus entschlüsselt, mit dem HIV-1 seine Integrationsorte im menschlichen Erbgut gezielt auswählt. Ein Forschungsteam unter Leitung der DZIF-Wissenschaftlerin Dr. Marina Lusic konnte nachweisen, dass RNA:DNA-Hybride (R-Loops) als molekulare Wegweiser für das Virus dienen. Diese Erkenntnisse legen eine zentrale Schwachstelle im Lebenszyklus von HIV-1 {…}
2017 nahm ein Flug von Miami nach Berlin eine überraschende Wendung: An Bord entdeckten Passagiere eine Ratte. Nach der Landung eingefangen, wurde sie dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) übergeben. Dort sah man in ihr nicht nur ein Ärgernis, sondern auch die Chance, sie als mögliche Überträgerin von Krankheitserregern zu untersuchen. Forschende des DZIF und des Netzwerks „Nagetier-übertragene {…}
Per Computermodell identifizierte Wirkstoffkandidaten erfolgreich durch Labortests bestätigt Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) hat zwei breit wirksame antivirale Wirkstoffkandidaten identifiziert. Die Studie zeigt, wie eine Kombination aus computergestützter Modellierung und Validierung im Labor dabei helfen kann, schneller neue Medikamente gegen Viren zu entwickeln. Mithilfe von Computersimulationen wurde gezielt nach Stoffwechselprozessen gesucht, {…}
Forschungsteam des DZIF an der Eberhard Karls Universität Tübingen entdeckt einen Wirkstoff, der intrazelluläre Signalwege der Krankheitserreger bei der Zellinvasion hemmt. Krankheitserregende Salmonellen injizieren Effektorproteine in Zellen des Magen- und Darmgewebes, um in diese einzudringen und sich dort zu vermehren. Dabei rufen die Bakterien, die meist über Lebensmittel aufgenommen werden, vor allem bei Kindern und alten Menschen {…}
Identifizierung wichtiger diagnostischer und sozioökonomischer Schlüsselfaktoren für die Pandemievorsorge Die COVID-19-Pandemie hat kritische Schwachstellen im globalen Gesundheitssystem aufgedeckt und wichtige Lehren für eine bessere Vorbereitung auf künftige Notfälle geliefert. Ein Beispiel ist Lateinamerika, wo der Zugang zu Tests aufgrund hoher Kosten und schlechter Infrastruktur eingeschränkt war. In den letzten Monaten sind drei Studien erschienen, die kritische {…}
Studie untersucht das Darmmikrobiom von Empfänger:innen einer transplantierten Niere aus der DZIF-Transplantationskohorte und stellt einen Zusammenhang zwischen mikrobiellen Veränderungen des Darmmikrobioms und der Abstoßung des Transplantats und der Transplantatdysfunktion her. Nieren sind das meisttransplantierte Organ in Deutschland. 2023 wurden laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation insgesamt 1.514 Nieren nach postmortaler Organspende transplantiert, bei insgesamt 2.986 transplantierten {…}
Eine Koalition führender Tuberkuloseexperten und medizinischer Fachgesellschaften fordert eine dringende Erweiterung der Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Pretomanid, ein Schlüsselmedikament im Kampf gegen multiresistente Tuberkulose (MDR-TB) und rifampicinresistente TB (RR-TB). Dieser Aufruf erscheint zeitnah zum jährlichen Welttuberkulosetag am 24. März und steht im Einklang mit den neuesten Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Er zielt darauf ab, den {…}
Eine neue retrospektive, laborbasierte Beobachtungsstudie liefert detaillierte Erkenntnisse über die Ursachen von Fieber unbekannter Herkunft in Afrika südlich der Sahara. Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen aus Guinea und der Slowakei untersuchten Forschende des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin 550 Patienten aus Guinea, die 2014 zum Zeitpunkt des großen Ebola-Ausbruchs anhaltendes Fieber entwickelten, {…}
Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2024 hat die International Antiviral Society-USA (IAS-USA) neue internationale Leitlinien für die Behandlung und Prävention von HIV veröffentlicht. Die aktualisierten Empfehlungen wurden von einem Gremium ehrenamtlich tätiger medizinischer Experten erarbeitet, darunter die DZIF-Wissenschaftlerin Prof. Clara Lehmann von der Uniklinik Köln. Sie basieren auf bedeutenden Fortschritten bei antiretroviralen Therapien und {…}
Die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) stellt aufgrund der hohen genetischen Vielfalt des Virus seit Jahrzehnten eine enorme Herausforderung dar. Das Forschungsteam um den DZIF-Wissenschaftler Prof. Thomas Krey von der Universität zu Lübeck hat in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern nun einen wichtigen Durchbruch erzielt: mithilfe sogenannter „Epitop-fokussierter Immunogene“ konnten erstmals breit neutralisierende Antikörper in Labormodellen {…}
Forschungsteam optimiert bakterieninspirierte Wirkstoffe Antibakterielle Medikamente sind wichtig für die Behandlung von Infektionen. Da Bakterien jedoch zunehmend Resistenzen gegen aktuelle Medikamente entwickeln, so dass diese nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wirken, besteht ein dringender Bedarf an neuen Wirkstoffen. Aufbauend auf früheren Arbeiten konnten Forschende des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und des Deutschen {…}