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Diabetes

Stress aufgrund der Diabeteserkrankung beeinflusst Langzeitblutzuckerwert bei Jugendlichen

Original Titel:
Diabetes distress is more strongly associated with HbA1c than depressive symptoms in adolescents with type 1 diabetes: Results from Diabetes MILES Youth—Australia

Der Langzeitblutzuckerwert liefert bei Patienten mit Diabetes wichtige Daten zur langfristigen Kontrolle des Blutzuckers. Studien konnten zeigen, dass die Langzeitblutzuckerwerte während der Jugend höher sind als zu jeder anderen Lebensphase. Diskutiert wird, dass depressive Symptome sich bei Jugendlichen ungünstig auf den Langzeitblutzuckerwert auswirken könnten. Jüngere Forschung zeigt nun, dass durch die Diabeteserkrankung ausgelöster Stress bei Erwachsenen einen noch deutlicheren negativen Effekt auf den Langzeitblutzuckerwert nehmen könnte. Durch die Diabeteserkrankung ausgelöster Stress (auch als diabetesbedingter Stress gekennzeichnet) hat viele Facetten. Man versteht darunter man alle Stressfaktoren, die im Zusammenhang mit der Diabeteserkrankung stehen wie z. B. der Stress rund um das Management der Diabeteserkrankung, die Schwierigkeiten, die Behandlung stets mit der verzehrten Nahrung abzustimmen oder auch der Umgang mit der Angst vor einer negativen Reaktion Anderer auf die Diabeteserkrankung.

Spielt der diabetesbedingte Stress auch bei Jugendlichen eine Rolle? Forscher aus Australien gingen dieser Frage nun nach und untersuchten in ihrer Studie den Einfluss von depressiven Symptomen und diabetesbedingtem Stress bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes.

In die Studie schlossen die australischen Forscher 450 Jugendliche im Alter zwischen 13 bis 19 Jahren ein, die seit etwa 7 Jahren an Typ-1-Diabetes litten. 22 % der Jugendlichen wiesen moderat bis schwere depressive Symptome auf. Bei 36 % der Patienten konnte ein hohes Level an diabetesbedingtem Stress ausgemacht werden. Die Analysen der Forscher zeigten, dass ein deutlicher Einfluss von der Dauer der Diabeteserkrankung, von Selbstmessungen des Blutzuckerwerts und von diabetesbedingten Stress auf den Langzeitblutzuckerwert ausgingen. Wenn die Forscher in ihren Analysen den Einfluss von diabetesbedingtem Stress miteinberechneten, zeigte sich, dass dadurch der Einfluss von depressiven Symptomen auf den Langzeitblutzuckerwert gemindert wurde.

In Einklang mit den Ergebnissen bei erwachsenen Patienten zeigen diese Studienergebnisse, dass diabetesbedingter Stress einen deutlichen Einfluss auf den Langzeitblutzuckerwert bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes nimmt. Ärzte sollten damit mehr auf den diabetesbedingten Stress eingehen und Maßnahmen gegen diesen Stress bei der Therapieplanung einbinden.

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