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Inhalation von Kortison erhöht nicht das Risiko für Lungenentzündungen und andere Infektionen der Atemwege bei Kindern mit Asthma

Original Titel:
Inhaled Corticosteroids and Respiratory Infections in Children With Asthma: A Meta-analysis

Zur Behandlung von chronischen Lungenerkrankungen, wie Asthma oder der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), werden neben den atemwegserweiternden Wirkstoffen häufig auch entzündungshemmende Kortikosteroide, auch Kortison genannt, verwendet. Bei erwachsenen Patienten mit COPD konnte ein Zusammenhang zwischen der Inhalation von Kortikosteroiden und einem erhöhten Risiko für Lungenentzündungen festgestellt werden.

Eine 6-köpfige, internationale Forschergruppe untersuchte nun, ob dies auch für Kinder mit Asthma gilt. Sie untersuchten gezielt den Zusammenhang zwischen der Inhalation von Kortikosteroiden und dem Risiko für Lungenentzündungen oder anderen Infektionen der Atemwege bei Kindern mit Asthma. Hierzu werteten sie 31 Studien neu aus. Es konnten somit Daten von insgesamt 11615 Kindern mit Asthma ausgewertet werden. Die Analyse dieser Daten ergab, dass 0,58 % der Kinder (44 von 7465), die Kortikosteroide inhalierten, eine Lungenentzündung entwickelten, während bei der Placebogruppe 1,51 % (63 von 4150) der Kinder betroffen waren. Bei den Studien, in denen mindestens einmal eine Lungenentzündung auftrat (9 Studien), hatten die Kinder, die mit Kortikosteroide behandelt wurden, ein geringeres Risiko für Lungenentzündungen als die Kinder, die stattdessen ein Placebo erhielten. Wurden jedoch alle 31 Studien in die Auswertung miteinbezogen, zeigten sich keine nennenswerten Unterschiede zwischen der Gruppe mit inhalativen Kortikosteroiden und der Placebogruppe in Bezug auf das Risiko für eine Lungenentzündung. Es konnte ebenfalls kein Zusammenhang zwischen der Inhalation von Kortikosteroiden und dem Risiko für Rachenentzündungen, Mittelohrentzündungen oder Nasennebenhöhlenentzündungen gefunden werden.

Die Anwendung von inhalativen Kortikosteroiden von Kindern mit Asthma erhöht somit nicht das Risiko für Lungenentzündungen oder andere Infektionen der Atemwege.

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