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Asthma

Geschlechtsspezifische, bildungsabhängige und lokale Unterschiede beim Auftreten von Asthma – eine Querschnittsbefragung der deutschen Bevölkerung

Original Titel:
12-Monats-Prävalenz von Asthma bronchiale bei Erwachsenen in Deutschland.

Das Robert Koch-Institut führt regelmäßig Querschnittsbefragungen der Bevölkerung ab 18 Jahren mit ständigem Wohnsitz in Deutschland durch. Hierbei werden Informationen über den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der deutschen Bevölkerung gesammelt. Die neueste Querschnittsbefragung (GEDA kurz für „Gesundheit in Deutschland aktuell“) fand von November 2014 bis Juli 2015 statt. Mehr als 20000 Menschen wurden dabei zu gesundheitsrelevanten Themen befragt. In der Online-Zeitschrift Journal of Health Monitoring, die vom Robert Koch-Institut herausgegeben wird, wurden nun die Ergebnisse zur Häufigkeit von Asthma in bestimmten Bevölkerungsgruppen vorgestellt.

Asthma zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Bei der Befragung gaben insgesamt 6,2 % der Teilnehmer an, dass sie in den letzten 12 Monaten unter Asthma litten. Dabei waren Frauen (7,1 %) häufiger betroffen als Männer (5,4 %). Dies war auch bei Studien in Australien und den USA der Fall. Asthma kann in jedem Lebensalter auftreten. Bei Frauen waren alle Altersklassen etwa gleich häufig betroffen. Bei Männern litten diejenigen, die zwischen 45 und 64 Jahre alt waren, am häufigsten unter Asthma. Bezogen auf den Bildungsstatus waren insgesamt häufiger Menschen der unteren Bildungsgruppe (ohne Schulabschluss, Haupt- oder Realschulabschluss; 7,7 %) betroffen als Menschen der oberen Bildungsgruppe (Abschluss an einer Fachhochschule oder Universität; 5,7 %). Dieser Unterschied zwischen den Bildungsgruppen war bei Frauen unter 30 Jahren besonders stark ausgeprägt. Insgesamt waren 7,8 % aller Frauen unter 30 an Asthma erkrankt. Frauen der unteren Bildungsschicht waren dabei sehr viel häufiger betroffen (13,3 %) als Frauen der oberen Bildungsschicht (5,2 %). Das Auftreten von Asthma unterschied sich auch zwischen den Bundesländern. So waren Frauen in Brandenburg mit 9,7 % am häufigsten betroffen, Frauen in Mecklenburg-Vorpommern dagegen am seltensten (3,0 %). Bei Männern trat Asthma am häufigsten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland auf (7,0 %). In Sachsen-Anhalt waren prozentual gesehen die wenigsten Männer an Asthma erkrankt (2,9 %). Die Ursachen für beobachteten geschlechtsspezifischen, bildungsabhängigen und lokalen Unterschiede sind derzeit noch unbekannt.

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