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Lungenkrebs

Gefitinib in Anschluss an Operation kann krankheitsfreies Überleben bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs verbessern

Original Titel:
Gefitinib versus vinorelbine plus cisplatin as adjuvant treatment for stage II-IIIA (N1-N2) EGFR-mutant NSCLC (ADJUVANT/CTONG1104): a randomised, open-label, phase 3 study

Krebszellen, die Veränderung des EGF-Rezeptors an der Oberfläche tragen, können stärker und ungebremst wachsen. Man spricht von EGFR-positivem Lungenkrebs. Gefitinib ist ein Wirkstoff aus der Klasse der EGFR-Tyrosinkinasehemmer. Er blockiert die Signalkaskade, die das Wachstum der Krebszellen fördert und kann so das Wachstum der Krebszellen hemmen. Wissenschaftler untersuchten jetzt den Einsatz von Gefitinib bei der adjuvanten Therapie.

Die adjuvante Therapie beschreibt die Behandlung nach einer Operation zur Entfernung der Krebszellen. Als Standardtherapie folgt im Anschluss an eine Operation normalerweise eine Chemotherapie, die auf dem Wirkstoff Cisplatin basiert. Die chinesische Studie untersuchte jetzt, ob nicht auch Gefitinib in der adjuvanten Therapie angewendet werden könnte.

Die Studie umfasste 222 Patienten mit EGFR-positivem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs der Stufe II bis IIIA mit leichtem Lymphknotenbefall. Die Patienten wurden in 2 Gruppen eingeteilt: eine Gruppe wurde im Anschluss an die Operation für 24 Monate mit 250 mg Gefitinib am Tag, die andere Gruppe mit Vinorelbin und Cisplatin, zwei Chemotherapeutika, alle 3 Wochen für 4 Zyklen, behandelt.

Die Auswertung ergab, dass das krankheitsfreie Überleben der Gefitinib-Gruppe mit 28,7 Monaten höher war als in der Chemotherapie-Gruppe mit 18 Monaten. In der Gefitinib-Gruppe waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse von Grad 3 oder schlimmer (auf einer Skala von 1 bis 5) erhöhte Leberwerte, die bei 4 % der Patienten auftraten. In der Chemotherapie-Gruppe waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse von Grad 3 oder schlimmer Neutropenie (bei 34 %), Leukopenie (bei 16 %) und Erbrechen (bei 9 %). Neutropenie und Leukopenie beschreiben die Verminderung der weißen Blutkörperchen. Insgesamt traten in der Gefitinib-Gruppe bei 7 % und in der Chemotherapie-Gruppeb bei 23 % der Patienten schwere unerwünschte Ereignisse auf.

Die Ergebnisse zeigen, dass die adjuvante Behandlung mit Gefitinib zu einem längeren krankheitsfreien Überleben führt als die Chemotherapie mit Vinorelbin und Cisplatin. Auch die unerwünschten Ereignisse waren bei Gefitinib geringer. Gefitinib könnte daher eine potentielle Behandlungsoption sein. Die Wissenschaftler weisen allerdings darauf hin, dass keine Daten für einen Zeitraum länger als 2 Jahre vorliegen und dass das Gesamtüberleben nicht ausgewertet wurde.

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