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KHK / Herzinfarkt

Eine Frühgeburt erhöht für die Mutter das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln

Original Titel:
Preterm Delivery and Future Risk of Maternal Cardiovascular Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis

Forscher fassten mehrere Studien zusammen und werteten die Daten neu aus, um herauszufinden, ob sich eine Frühgeburt auf das Herz-Kreislauf-Risiko der Mutter auswirkt. Sie fanden heraus, dass eine Frühgeburt das Risiko für die Mutter, in Zukunft eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln und auch an einer solchen zu sterben, erhöhte. 


Erst kürzlich erschienene Studien haben gezeigt, dass sich der Schwangerschaftsverlauf auf das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung auswirken kann. Das gilt sowohl für das Risiko des Nachwuchses (Studie von Qanitha und Kollegen, 2017 in der medizinischen Fachzeitschrift Heart Asia veröffentlicht) als auch für das Risiko der Mutter (Studie von Peters und Kollege, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Heart veröffentlicht). Eine Komplikation, die bezüglich einer Schwangerschaft nicht selten auftritt, ist die Frühgeburt, was bedeutet, dass das Kind bereits vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Bisher ist noch nicht eindeutig geklärt, ob sich auch eine Frühgeburt negativ auf die zukünftige Herz-Kreislauf-Gesundheit der Mutter auswirkt, da zu dieser Thematik teils widersprüchliche Daten existieren.

Forscher analysierten 21 Studien mit Daten von mehr als 5,8 Millionen Frauen

Ein Forscherteam aus England sichtete nun mit Unterstützung aus den USA diese Daten, um einen besseren Überblick zu bekommen und die Ergebnisse der Studien zusammenzufassen. Die geeigneten Studien fanden die Wissenschaftler, indem sie internationale Datenbanken nach diesen durchsuchten. Eine Voraussetzung war, dass die Studien den Zusammenhang zwischen einer Frühgeburt und dem späteren Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der koronare Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall oder Todesfälle, die auf einen Schlaganfall, der KHK oder einer anderen Herz-Kreislauf-Erkrankung zurückgeführt werden konnten, untersucht haben. Insgesamt fanden die Wissenschaftler 21 Studien, die ihre Anforderungen erfüllten. Diese 21 Studien enthielten Daten von mehr als 5,8 Millionen Frauen, von denen mehr als 338000 Frauen eine Frühgeburt hatten.

Eine Frühgeburt erhöhte das Herz-Kreislauf-Risiko der Mutter

Bei den Analysen, bei denen mögliche Störfaktoren ausgeblendet wurden, wurde deutlich, dass eine Frühgeburt das Risiko für die Mutter erhöhte, in Zukunft eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Ebenso hatte die Mutter nach einer Frühgeburt ein größeres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, speziell eine KHK zu entwickeln oder an dieser zu sterben und einen Schlaganfall zu erleiden. Das Risiko, an einer KHK zu sterben, war nach einer Frühgeburt sogar doppelt so hoch. Spezielle Analysen zeigten außerdem, dass das größte Risiko dann bestand, wenn sich die Frühgeburt noch vor der 32. Schwangerschaft ereignete oder wenn sie aufgrund von Komplikationen absichtlich von einem Arzt ausgelöst wurde.

Eine Frühgeburt erhöhte somit das Risiko für die Mutter, in Zukunft eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln und auch an einer solchen zu sterben. Demnach sollten gerade Frauen, die eine Frühgeburt hatten, regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen und ihren Lebensstil auf eine gute Herz-Kreislauf-Gesundheit ausrichten und Risikofaktoren vermeiden.

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