Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

KHK / Herzinfarkt

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Behandlung eines akuten Koronarsyndroms

Original Titel:
Gender differences in coronary angiography, subsequent interventions, and outcomes among patients with acute coronary syndromes.

Forscher untersuchten, ob es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, was eine Ballonkatheter-Behandlung angeht. Sie stellten fest, dass je nach Geschlecht der Eingriff unter bestimmten Bedingungen unterschiedlich häufig durchgeführt wurde. Auffällig war, dass Frauen häufiger von Komplikationen betroffen waren, was sich jedoch nicht auf das Sterberisiko auswirkte. 


Die Phase der koronaren Herzkrankheit (KHK), in der die Durchblutungsstörung des Herzens lebensbedrohlich ist, wird als akutes Koronarsyndrom bezeichnet. Zur Diagnostik wird häufig die Koronarangiografie verwendet. Mit Hilfe dieses bildgebenden Verfahrens ist es möglich, das Ausmaß und die Lokalisation von Verengungen der Koronararterien zu erfassen. Diese Verengungen können mit Hilfe eines Ballonkatheters wieder erweitert werden. Herbei wird ein nicht entfalteter Ballon mit einem Katheter zur verengten Stelle der Arterie geführt. Durch die anschließende Dehnung des Ballons wird die Arterie erweitert. Diese Methode wird auch als perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) bezeichnet.

Gibt es Geschlechterunterschiede bezüglich der Ballonkatheter-Behandlung?

Ein Forscherteam unter der Leitung von Prof. Gudnason stellte sich die Frage, ob es Geschlechterunterschiede beim Einsatz der PTCA gibt. Außerdem gingen sie den Fragen nach, ob es bei einem Geschlecht häufiger zu Komplikationen bei der PTCA kommt als beim anderen und ob das Geschlecht Auswirkungen auf das Sterberisiko nach einer PTCA hat. Um dieses zu untersuchen, werteten sie die Daten von 106881 Koronarangiografien aus.

Frauen waren häufiger von Komplikationen betroffen

Von den KHK-Patienten, bei denen in nur einem Hauptast der Koronararterien eine Verengung sichtbar war, wurden mehr Männer als Frauen einer PTCA unterzogen. Wurden Verengungen von zwei oder drei Hauptästen oder im linken Hauptstamm festgestellt, drehte sich die Verteilung um. In diesem Fall wurde eine PTCA häufiger bei Frauen durchgeführt. Diese war bei Frauen häufiger mit Komplikationen verbunden als bei Männern. Bei der Sterblichkeit bis 30 Tage nach der PTCA gab es jedoch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede.

Je nach Geschlecht wurde die Ballonkatheter-Behandlung somit unterschiedlich häufig eingesetzt. Auffällig war, dass die Behandlung bei Frauen häufiger zu Komplikationen führte, was sich jedoch nicht auf das Sterberisiko auswirkte.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu KHK / Herzinfarkt: