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Lungenkrebs

Nivolumab greift auch Hirnmetastasen bei Lungenkrebs an

Original Titel:
Intracerebral efficacy and tolerance of nivolumab in non-small-cell lung cancer patients with brain metastases

Nivolumab ist ein neuartiger Wirkstoff, der bei der Immuntherapie von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs eingesetzt wird und die körpereigene Abwehr gegen die Krebszellen fördern soll. Während die Effizienz des Wirkstoffs bei Lungenkrebs bewiesen scheint, gibt es wenige Untersuchungen zur Wirksamkeit bei Hirnmetastasen. Wissenschaftler aus Frankreich sind dieser Frage jetzt nachgegangen.

Metastasen sind Tochtergeschwülste der Krebszellen in anderen Organen und entstehen, wenn Krebszellen über Blut oder Lymphe im Körper verbreitet werden. Bei Lungenkrebs bilden sich am häufigsten Metastasen im Gehirn, in den Knochen, in Leber oder Nebennieren. Die Bildung von Metastasen zeichnet eine fortgeschrittene Krebserkrankung aus und beeinflusst die Therapieentscheidung. Zur Wirkung von Nivolumab bei Lungenkrebs mit Hirnmetastasen liegen bisher wenige Daten vor. Da Wirkstoffe für den Angriff auf Hirnmetastasen die Blut-Hirn-Schranke überqueren müssen, die Blutkreislauf und Zentralnervensystem trennt, ist eine Wirkung nicht immer gewährleistet.

Kleine Studie untersuchte Einfluss von Nivolumab auf Hirnmetastasen

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 43 Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Hirnmetastasen. Im Anschluss an die Behandlung mit Nivolumab wurden die Patienten im Schnitt 5,7 Monate beobachtet. Die Wissenschaftler untersuchten, ob sich sowohl der Lungentumor als auch die Hirnmetastasen durch die Behandlung verkleinert hatten. Bei 9 % der Patienten verkleinerten sich die Metastasen und bei 11 % der Patienten verkleinerte sich der Lungentumor. Das mittlere Gesamtüberleben betrug 7,5 Monate. Während der Beobachtungszeit kam es zu fünf neurologischen unerwünschten Ereignissen wie beispielsweise einer ischämischen Attacke (ähnlich dem Schlaganfall), die aber zu keinem Abbruch der Behandlung führten.

Die Ergebnisse zeigen, dass Nivolumab eine ähnliche Wirkung auf Hirnmetastasen wie auch auf den eigentlichen Lungentumor zu haben scheint. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass weitere Forschung notwendig sei, um die Wirkung von Nivolumab zu untersuchen.

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