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Darmkrebs

Therapien vor einer Operation verlängern das Überleben bei Patienten mit Enddarmkrebs im Stadium II bis III

Original Titel:
Neoadjuvant Therapy in Rectal Cancer Patients With Clinical Stage II to III Across European Countries: Variations and Outcomes

Manche Darmkrebs-Patienten erhalten vor der Operation bereits eine andere Therapie – eine sogenannte neoadjuvante Therapie. In der vorliegenden Studie wurde gezeigt, dass diese tatsächlich das Überleben der Patienten verbessern kann.


Neoadjuvante Therapien sind ergänzende Behandlungen bei Krebspatienten, die bereits vor einer Operation durchgeführt werden. Bei diesen Behandlungen kommen z. B. Chemotherapie, Strahlentherapie und Hormontherapie zum Einsatz. Bei der sogenannten neoadjuvanten Chemoradiotherapie handelt es sich um eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie zur Vorbehandlung des Tumors. Durch eine neoadjuvante Therapie soll die Größe eines Tumors reduziert und so die operative Entfernung begünstigt werden.

Wissenschaftler untersuchten Darmkrebs-Patienten, die bereits vor der Operation eine Therapie erhalten hatten

In einer Studie in den Niederlanden und Schweden wurde die Anwendung von neoadjuvanter Strahlentherapie und neoadjuvanter Chemoradiotherapie untersucht. In der Studie wurde außerdem das Überleben der Patienten nach neoadjuvanter Therapie und anschließender Operation beobachtet. Die Studie umfasste 16095 Patienten mit Enddarmkrebs im Stadium II und III. Das bedeutet, dass es sich bereits um einen größeren Tumor handelte (Stadium II) oder dass der Krebs bereits benachbarte Lymphknoten befallen hatte (Stadium III). Dabei konnten große Unterschiede in der Verabreichung von neoadjuvanten Therapien beobachtet werden. Ältere Patienten haben seltener eine der beiden neoadjuvanten Therapieformen erhalten. Patienten im Stadium III wurden häufiger mit einer neoadjuvanten Chemoradiotherapie behandelt als mit einer neoadjuvanten Strahlentherapie.

Manche Patienten profitierten von der neoadjuvanten Therapie

Durch die neoadjuvante Strahlentherapie konnte das Überleben der Patienten im Vergleich zu Patienten, die lediglich operiert wurden, verlängert werden. Die Verabreichung einer neoadjuvanten Chemoradiotherapie hat das Überleben der Patienten in den Niederlanden ebenfalls verlängert, während bei den Patienten in Schweden kein Unterschied zwischen neoadjuvanter Chemoradiotherapie und Operation alleine beobachtet werden konnte. Bei dem Vergleich der beiden neoadjuvanten Therapieformen in Bezug auf die Sterblichkeit der Patienten konnten keine einheitlichen Ergebnisse für die verschiedenen Studienzentren in den beiden Ländern festgestellt werden.

Die Studie zeigt, dass die neoadjuvante Strahlentherapie das Überleben von Patienten mit Enddarmkrebs im Stadium II und III verbessert. Bei dem Vergleich von neoadjuvanter Chemoradiotherapie und neoadjuvanter Strahlentherapie wurden große Unterschiede in der Verabreichung der Therapien und uneinheitliche Ergebnisse beobachtet. Welche der beiden neoadjuvanten Therapieformen von Vorteil ist, kann daher nicht beurteilt werden.

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