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Das Körpergewicht in der Kindheit beeinflusst das Risiko, im Laufe des Lebens an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken

Original Titel:
Childhood body mass index and risk of inflammatory bowel disease in adulthood: a population-based cohort study

Die vorliegende Studie befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen dem BMI zu Kinderzeiten und dem Risiko für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich bei einem höheren BMI das Risiko, vor dem 30. Lebensjahr an Morbus Crohn zu erkranken, erhöhte, während das Risiko für Colitis ulcerosa unabhängig vom Alter sank. Übergewicht in der Kindheit schien somit ein Risikofaktor für Morbus Crohn und Untergewicht in der Kindheit ein Risikofaktor für Colitis ulcerosa zu sein.


Dass das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße (BMI, kurz für Body Mass Index) einen Einfluss auf das Risiko für eine chronische Darmentzündung hat, ist bereits bekannt. So konnte in einer erst kürzlich erschienenen Studie gezeigt werden, dass sowohl ein zu niedriger BMI als auch ein zu hoher BMI das Risiko für Morbus Crohn erhöhte. Dieser Zusammenhang konnte jedoch nicht für das Risiko, an Colitis ulcerosa zu erkranken, festgestellt werden (Studie von Mendall und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift PloS one veröffentlicht). In dieser Studie nahmen jedoch nur Frauen teil. Wie verhält es sich, wenn beide Geschlechter betrachtet werden? Welchen Einfluss hat das Körpergewicht, dass sie in ihrer Kindheit hatten, auf ihr späteres Erkrankungsrisiko?

Forscher bestimmten den BMI von Schulkindern aus Kopenhagen

Dies wollten Wissenschaftler aus Dänemark mit Unterstützung aus England herausfinden. Gemeinsam untersuchten sie, ob der BMI in der Kindheit mit dem Risiko, an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken, zusammenhängt. Hierfür analysierten die Wissenschaftler die Daten von 316799 Schulkindern aus Kopenhagen (Dänemark). Von den 7- bis 13-jährigen Kindern wurde der BMI bestimmt und untersucht, ob dieser im Zusammenhang mit dem Risiko, später an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken, steht. Die Kinder wurden im Durchschnitt 31,6 Jahre lang begleitet.

Es gab einen Zusammenhang zwischen dem BMI zu Kinderzeiten und dem Risiko für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Während des Beobachtungszeitraums erkrankten 1500 Personen an Morbus Crohn und 2732 an Colitis ulcerosa. Interessanterweise schien es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem BMI zu Kinderzeiten und dem Erkrankungsrisiko zu geben. Es stellte sich heraus, dass Kinder mit einem höheren BMI ein geringeres Risiko hatten, im Laufe ihres Lebens an Colitis ulcerosa zu erkranken. Bei dem Morbus Crohn-Risiko konnte der gegenteilige Effekt beobachtet werden. Das Risiko, vor dem 30. Lebensjahr an Morbus Crohn zu erkranken, war höher, wenn die Person im Kindesalter einen höheren BMI hatte.

Der BMI der Kinder stand im direkten Zusammenhang mit dem Risiko, im Laufe ihres Lebens an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken. Interessanterweise erhöhte sich bei einem höheren BMI das Risiko, vor dem 30. Lebensjahr an Morbus Crohn zu erkranken, während das Risiko für Colitis ulcerosa unabhängig vom Alter sank. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den derzeit kursierenden Hypothesen, dass Übergewicht einen Risikofaktor für Morbus Crohn und Untergewicht einen Risikofaktor für Colitis ulcerosa darstellt. Ob sich die Ergebnisse dieser Studie von denen der erwähnten Studie unterscheiden, weil hier auch Männer miteinbezogen wurden, müssen weitere Studien, die ein besonderes Augenmerk auf die Geschlechter legen, zeigen.

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