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Darmkrebs

Knochenmetastasen bei Darmkrebs

Original Titel:
Characteristics and Prognostic Factors of Bone Metastasis in Patients With Colorectal Cancer

DGP – Metastasen eines Darmkrebses treten am häufigsten in der Leber und der Lunge auf, aber auch die Knochen können betroffen sein. Wissenschaftler widmeten sich in der vorliegenden Studie den Darmkrebs-Patienten, die von Knochenmetastasen betroffen waren. Hierbei stand die Prognose der Patienten im Fokus.


Das tückische an Krebserkrankungen ist, dass sie sich im Körper ausbreiten können. Das bedeutet, dass Krebszellen auch andere Körperregionen befallen können. Haben sich der Krebszellen in andere Körperregionen angesiedelt, ist von Metastasen die Rede. Darmkrebs bildet am häufigsten Metastasen in der Leber und der Lunge. Seltener treten hingegen Bauchfellmetastasen, Eierstockmetastasen, Hirnmetastasen, Nierenmetastasen und Knochenmetastasen auf. Da Knochenmetastasen bei Darmkrebs eher seltener vorkommen, existieren nicht viele Daten über die Prognose der Betroffenen.

Daten von etwa 100 Darmkrebs-Patienten mit Konchenmetastasen wurden ausgewertet

Forscher aus Tokio (Japan) befassten sich nun genauer mit den Knochenmetastasen. Sie untersuchten, wie sich Knochenmetastasen auf die Prognose der Patienten auswirkten. Zu diesem Zweck werteten die Wissenschaftler Daten von 104 Darmkrebs-Patienten aus, die zwischen 2004 und 2015 aufgrund von Knochenmetastasen behandelt wurden.

Am häufigsten waren Knochenmetastasen in der Wirbelsäule zu finden

Bei der Analyse der Daten fiel auf, dass die meisten Knochenmetastasen in der Wirbelsäule zu finden waren. Interessant war, dass Metastasen in Arm- und Bein-Knochen häufiger bei rechtsseitigen Darmkrebstumoren (Tumor auf der rechten Darmseite) und Metastasen in der Wirbelsäule häufiger bei linksseitigen Darmkrebstumoren (Tumor auf der linken Darmseite) vorkamen. Es konnte außerdem ein Zusammenhang zwischen Knochenmetastasen in der Wirbelsäule und Lebermetastasen festgestellt werden.

Prognose bei Knochenmetastasen

Im Mittel vergingen nach der ersten Behandlung des Darmkrebses bis zum Auftreten (genauer genommen der Diagnose) der Knochenmetastasen 20 Monate. Nachdem Knochenmetastasen diagnostiziert wurden, lebten die Patienten im Mittel noch 5 Monate. Die 1-Jahres-Überlebensrate lag bei 30,0 %. Das bedeutet, dass fast jeder dritte Darmkrebs-Patient auch nach einem Jahr, nachdem bei ihm Knochenmetastasen festgestellt wurden, noch am Leben war.

Bestimmte Faktoren beeinflussten die Prognose

Durch spezielle statistische Analysen fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Prognose der Patienten dann schlechter war, wenn die Patienten einen erhöhten Calcium-Spiegel im Blut (Hyperkalzämie) aufwiesen, wenn sie von Knochenbrüchen betroffen waren, die spontan, also bei normaler Belastung, aufgrund der Krebserkrankung auftraten (pathologische Frakturen) oder wenn zwei oder mehr Organe zusätzlich zu den Knochen Metastasen aufwiesen. Alle drei Risikofaktoren waren unabhängig voneinander. Generell galt: Je mehr weitere Organe von Metastasen betroffen waren, desto schlechter war die Prognose.

Knochenmetasten wiesen somit auf ein weit fortgeschrittenes Krankheitsstadium hin. Sowohl die Anzahl an von Krebs befallenen Organen als auch der Calcium-Spiegel im Blut als auch spontane Knochenbrüche hatten einen Einfluss auf die Prognose der Darmkrebs-Patienten mit Knochenmetastasen.

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