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Ein Schlaganfall vor einem akuten Koronarsyndrom erhöht das Herz-Kreislauf-Risiko

Original Titel:
Apixaban following acute coronary syndromes in patients with prior stroke: Insights from the APPRAISE-2 trial

DGP – Patienten, die ein akutes Koronarsyndrom erlitten hatten, haben ein höheres Risiko für weitere dramatischen Herz-Kreislauf-Ereignisse. Dieses Risiko erhöhte sich weiter, wenn der Patient vor dem akutem Koronarsyndrom bereits von einem Schlaganfall betroffen war, wie die vorliegende Studie zeigte.


Unter einem akuten Koronarsyndrom versteht man eine direkt lebensbedrohliche Phase der koronaren Herzkrankheit (KHK). Patienten, die eine solche Phase erlebt haben, haben auch weiterhin ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko. Wie hoch das Risiko ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Wissenschaftler untersuchten 7391 Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom

Ein internationales Forscherteam mit Wissenschaftlern aus den USA, Schweden, Kanada, Deutschland und Israel untersuchten nun gemeinsam, ob ein vorangegangener Schlaganfall das Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Komplikationen nach einem akuten Koronarsyndrom erhöht. Hierzu analysierten die Wissenschaftler die Daten von 7391 Patienten, die von einem akuten Koronarsyndrom betroffen waren. Die Patienten wurden je nachdem, ob sie zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten, in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Insgesamt 902 Patienten (12 %) hatten vor dem akuten Koronarsyndrom bereits mit einem Schlaganfall zu kämpfen.

Patienten mit einem vorangegangenen Schlaganfall hatten ein größeres Herz-Kreislauf-Risiko

Ein Vergleich der beiden Patientengruppen machte deutlich, dass die Patienten, die zuvor einen Schlaganfall erlitten hatten, häufiger einen zu hohen Blutdruck hatten (mit Schlaganfall: 91 % vs. ohne Schlaganfall: 77 %), häufiger an einer peripheren Gefäßerkrankung litten (mit Schlaganfall: 22% vs. ohne Schlaganfall: 18%), häufiger eine beeinträchtigte Nierenfunktion hatten (mit Schlaganfall: 38 % vs. ohne Schlaganfall: 30 %) und seltener an Diabetes erkrankt waren (mit Schlaganfall: 44 % vs. ohne Schlaganfall: 48 %) als die Patienten, die zuvor keinen Schlaganfall erlitten hatten. Auffällig war außerdem, dass die Patienten mit vorangegangenem Schlaganfall in der Beobachtungszeit (im Mittel 240 Tage) häufiger von einem Herzinfarkt (mit Schlaganfall: 11,2 % vs. ohne Schlaganfall: 7,1 %) oder einem erneuten Schlaganfall (mit Schlaganfall: 4,4 % vs. ohne Schlaganfall: 1,2 %) betroffen waren.

Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom, die in ihrer Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten hatten, hatten somit ein höheres Risiko für Herzinfarkt und einen weiteren Schlaganfall als Patienten, die von einem Schlaganfall verschont geblieben sind. Dieses erhöhte Risiko sollte bei den Maßnahmen zur Vorbeugung weiterer Herz-Kreislauf-Komplikationen berücksichtigt werden.

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