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KHK / Herzinfarkt

Bewegung am Arbeitsplatz schützt vor der koronaren Herzkrankheit

Original Titel:
Patterns of Physical Activity and the Risk of Coronary Heart Disease: A Pilot Study

DGP – Moderate körperliche Aktivität am Arbeitsplatz senkt das Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK). Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Sitzende Tätigkeiten hatten hingegen einen gegenteiligen Effekt. Personen, die viel Zeit im Sitzen verbrachten, hatten nämlich ein höheres Risiko, an der KHK zu erkranken.


Viel Bewegung ist wichtig für die Gesundheit. Das gilt vor allem in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. So konnte beispielsweise in einer Studie gezeigt werden, dass Patienten mit der koronaren Herzkrankheit (KHK) mit regelmäßiger Bewegung ihr Sterberisiko senken konnten (Studie von Stewart und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht). Doch wie sieht es bezüglich des Risikos aus, überhaupt erst an der KHK zu erkranken? Ein Forscherteam aus Riad (Saudi-Arabien) untersuchte, wie sich körperliche Aktivität auf das KHK-Risiko auswirkt.

Wissenschaftler befragten KHK-Patienten und gesunde Personen zu ihrem Lebensstil

In ihre Studie bezogen die Wissenschaftler 146 Patienten mit KHK und 157 Vergleichspersonen, die im Alter und der Geschlechterverteilung mit den KHK-Patienten übereinstimmten, jedoch an keiner Herz-Kreislauf-Erkrankung litten, mit ein. Die Wissenschaftler befragten die Studienteilnehmer zu ihren Lebensumständen, ihrem Lebensstil, ihrer körperlichen Aktivität und ihrer Krankengeschichte. Im Anschluss untersuchten sie mit Hilfe statistischer Analysen, ob die körperliche Aktivität mit dem Risiko, an KHK zu erkranken, zusammenhing.

Körperliche Aktivität am Arbeitsplatz senkte das KHK-Risiko

Die Forscher kamen bei ihrer Analyse zu dem Ergebnis, dass eine moderate Aktivität am Arbeitsplatz mit dem KHK-Risiko im Zusammenhang stand. Als moderat wurden Aktivitäten eingestuft, wenn sie zu einer leichten Erhöhung der Atem- und Herzfrequenz führten. Die Personen, die sich auf der Arbeit mehr bewegten (mehr als 8 Stunden die Woche), hatten ein bis zu 70 % geringeres Risiko, an KHK zu erkranken, als die Personen, die diesbezüglich weniger aktiv waren und am Arbeitsplatz keiner moderaten körperlichen Aktivität nachgingen. Ein entsprechend geringeres KHK-Risiko hatten auch die Personen, die mehr zu Fuß gingen (um 63 % geringeres Risiko, wenn die Personen mehr als 2,1 Stunden die Woche zu Fuß gingen). Andersrum erhöhte sich das Risiko für KHK, wenn die Personen viel Zeit im Sitzen verbrachten, z. B. im Auto, am Computer oder vor dem Fernseher. Personen, die täglich 4 bis 6 Stunden saßen, hatten ein zweimal so hohe KHK-Risiko und Personen, die täglich mehr als 6 Stunden im Sitzen verbrachten, sogar ein 3,9-mal so hohes KHK-Risiko wie die Personen, die nur höchstens 4 Stunden am Tag saßen. All diese Ergebnisse kamen unter Berücksichtigung des Alters, des Geschlechts, des Bildungstandes, des Ernährungsverhaltens und des Rauchverhaltens zustande.

Sowohl moderate Aktivität am Arbeitsplatz als auch Laufen schienen somit vor der koronaren Herzkrankheit zu schützen. Dahingegen schien ein vorwiegend sitzendes Verhalten das Risiko, an KHK zu erkranken, zu erhöhen. Diese Studie zeigt wieder einmal, wie wichtig regelmäßige Bewegung für das Herz-Kreislauf-System ist.

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