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KHK / Herzinfarkt

Seltener schwere Infektionen nach Ballonkatheter-Behandlung im Vergleich zur Bypass-Operation

Original Titel:
Major Infections after Bypass Surgery and Stenting for Multivessel Coronary Disease: An analysis of the randomized SYNTAX trial

DGP – Bypass-Operation oder Ballonkatheter-Behandlung, um die Durchblutung bei Verengungen der Koronararterien wiederherzustellen? Diese Frage ist immer wieder Gegenstand aktueller Diskussionen. Wissenschaftler verglichen in der vorliegenden Studie das Risiko für schwere Infektionen der beiden Eingriffe miteinander. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass nach einer Ballonkatheter-Behandlung seltener schwere Infektionen auftraten als nach der Bypass-Operation.


Die Bypass-Operation und die Ballonkatheter-Behandlung werden standardmäßig eingesetzt, um bei starken Verengungen in den Koronararterien eine ausreichende Durchblutung wiederherzustellen. Beide Behandlungsmethoden haben sich in klinischen Studien und in der alltäglichen Praxis bewährt. Dennoch gehen sie mit einem gewissen Risiko einher. Ein solches Risiko sind schwere Infektionen. Doch wie häufig treten diese nach den jeweiligen Behandlungen auf? Gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen der Ballonkatheter-Behandlung und der Bypass-Operation? Und wie wirken sich solch schwere Infektionen auf das Sterberisiko der Patienten aus? Diesen Fragen gingen Wissenschaftler aus Italien auf dem Grund.

Patienten unterzogen sich entweder einer Bypass-Operation oder einer Ballonkatheter-Behandlung

Die Wissenschaftler griffen für ihre Studie auf Daten von 1800 Patienten mit Verengungen in mehreren Koronararterien zurück. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip einer der beiden Behandlungsmethoden (Ballonkatheter-Behandlung oder Bypass-Operation) zugewiesen. Im Anschluss an die Behandlung wurden die Patienten bis zu 5 Jahre lang begleitet. Die Wissenschaftler protokollierten, wie oft es bei den beiden Behandlungsgruppen zu schweren Infektionen nach dem Eingriff kam.

Häufiger schwere Infektionen nach Bypass-Operation

Innerhalb der 5-jährigen Beobachtungszeit kam es bei 186 Patienten (10,3 %) zu schweren Infektionen. Die Häufigkeit, mit der diese Infektionen auftraten, unterschied sich zwischen den Behandlungsgruppen. Während von den Patienten, die sich einer Bypass-Operation unterzogen hatten, 142 Patienten (15,8 %) betroffen waren, war das bei den Patienten, die stattdessen eine Ballonkatheter-Behandlung bekamen, bei 44 Patienten (4,9 %) der Fall. Dieser Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen war jedoch nur in den ersten 60 Tagen nach dem Eingriff zu sehen. Danach schien die Behandlungsmethode für das Risiko für schwere Infektionen keine Rolle mehr zu spielen. Das erhöhte Risiko für schwere Infektionen nach einer Bypass-Operation war auch deshalb von Bedeutung, weil schwere Infektionen mit einem höheren allgemeinen Sterberisiko innerhalb der fünf Jahre einhergingen (2,6-mal so hohes Risiko).

Nach einer Bypass-Operation traten somit häufiger schwere Infektionen auf als nach einer Ballonkatheter-Behandlung. Diese standen mit einem höheren Sterberisiko im Zusammenhang.

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