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Kardiologie-Studie: Wirksame neue Stent-Generation

Forscherteams der Klinik für Kardiologie am Inselspital, Universitätsspital Bern haben in zwei Studien eine deutliche Überlegenheit der neusten Stent-Generation bei akutem Herzinfarkt nachweisen können. Stents mit ultradünnen Metallträgern und biodegradierbaren (resorbierbaren) Trägerschichten für Medikamente zeigen hohe Wirksamkeit und Sicherheit namentlich in den ersten 12 Monaten nach der Operation.

Akute Herzinfarkte zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Eine zuverlässige Methode der Intervention und Therapie ist deshalb von grösstem Interesse. Seit längerem wird als Therapie der Wahl ein sogenannter Stent durch ein geeignetes Blutgefäss (z. B. Leistenarterie) in das betroffene Herzkranzgefäss eingeführt, mit dem Ziel den Blutdurchfluss nachhaltig zu verbessern und zu sichern. Die Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals forscht seit Jahren an Möglichkeiten zur Verbesserung der Wirksamkeit und Sicherheit dieses Eingriffs.

Metall oder Beschichtung?

In einer grossen Meta-Analyse verschiedener, randomisierter, klinischer Studien konnte ein deutlicher Vorteil der modernen, mit Medikamenten beschichteten Stents klar nachgewiesen werden. Die älteren Metall-Stents (Bare Metal Stents BMS) zeigten Nachteile sowohl in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit wie auch der Sicherheit. Die Forscher schlagen deshalb vor, die älteren Metall-Stents nicht mehr einzusetzen.

Resorbierbar oder permanent?

In einer noch aktuelleren, am ESC-Kongress in Paris am 2. September veröffentlichten Studie konnten nun noch innerhalb der Gruppe der beschichteten Stents klare Unterschiede für den Einsatz bei einem Herzinfarkt nachgewiesen werden. Der Gruppe gelang der Nachweis, dass die neuste Generation von Stents, die sich durch ein besonders dünnes Metallgerüst und eine bio-degradierbare (resorbierbare) Trägerschicht für Medikamente auszeichnet, deutliche Vorteile aufweist. Die permanent beschichteten Drug-Eluting-Stents (DES) zeigten weniger gute Resultate.

Forschungsbeitrag Universitätsklinik Kardiologie

Mit den neuen Forschungsresultaten trägt die Universitätsklinik für Kardiologie am Inselspital, Universitätsspital Bern zu einer zuverlässigen und nachhaltigen Therapie bei akutem, lebensbedrohlichen Herzinfarkt bei. Die Resultate stossen in Fachkreisen auf lebhaftes Interesse. Sie wurden am diesjährigen ESC-Kongress in Paris am 2. September erstmals präsentiert und zeitgleich in der Fachzeitschrift The Lancet publiziert.

Die Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals ist landesweit das führende Zentrum in der Abklärung und Behandlung von Herz-Kreislaufkrankheiten. Mit über 30 spezialisierten Ärzten, 20–25 Ärzten in Weiterbildung und über 100 weiterer Fachpersonen ist die Klinik weitherum eine der grössten Institutionen auf diesem Gebiet. Das gesamte Spektrum der kardialen Untersuchungs- sowie Behandlungstechniken, inklusive neuster innovativer Verfahren, wird in der Klinik angeboten.