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Gebündelte Expertise: Helmholtz Zentrum München und Eli Lilly and Company erforschen gemeinsam Zielstrukturen für die Betazell-Regeneration bei Diabetes

Das Institut für Diabetes- und Regenerationsforschung des Helmholtz Zentrums München und das global tätige Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company (Lilly) haben eine neue strategische Forschungskooperation auf dem Gebiet der pankreatischen Betazell-Regeneration ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel ist es, die Behandlung von Diabetes mellitus zu verbessern und zu beschleunigen.

Diabetes mellitus ist eine komplexe und vielschichtige Erkrankung, die durch den fortschreitenden Verlust oder der Dysfunktion von insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet ist. Die mit Diabetes verbundenen Langzeitkomplikationen und Komorbiditäten zählen zu den verheerendsten und schwerwiegendsten gesellschaftlichen Bedrohungen. Während bereits bedeutende Fortschritte im tagtäglichen Umgang mit der Erkrankung selbst erzielt wurden, ist nach wie vor keine der aktuell verfügbaren Therapien in der Lage, Diabetes ursächlich zu heilen oder zumindest deren Fortschreiten aufzuhalten. Anspruch an Wissenschaftler ist daher, neue Therapieansätze zu entwickeln, durch die der Krankheitsverlauf maßgeblich verlangsamt oder rückgängig gemacht werden kann.

Das Helmholtz Zentrum München und Lilly folgen dem dringenden Aufruf und erforschen wie Betazellen zur endogenen Regeneration angeregt werden können. Sie fokussieren sich dabei auf die Identifizierung und Validierung neuer, potentiell therapeutisch nutzbarer Zielmoleküle und Signalwege. Langfristiges Ziel ist es, neue Therapien zu entwickeln, die die Anzahl und Funktionalität der verbleibenden Betazellen des Patienten während der fortschreitenden Entwicklung der Diabeteserkrankung erhalten und/oder wiederherstellen können.

Prof. Heiko Lickert, Direktor des Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung, erklärt: „Die Zusammenarbeit mit Lilly eröffnet neue Möglichkeiten: Unsere Stärken in der Grundlagen- und Translationsforschung am Helmholtz Zentrum München zusammen mit Lillys Expertise in der Entwicklung von Medikamenten und Therapien ermöglichen ein effizientes Identifizieren neuer therapeutischer Ansatzpunkte.“

Dr. Ruth Gimeno, Vice President, Diabetesforschung und klinische Studien bei Lilly, stimmt zu: „Die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs bei Diabetes sowie das tatsächliche Heilen der Erkrankung sind wichtige Ziele innerhalb der Diabetesforschung bei Lilly. Es freut uns sehr, gemeinsam mit dem Helmholtz Zentrum München Signalwege und Ansatzpunkt zu identifizieren, die das Potenzial haben, neuartige krankheitsverändernde Therapien für Diabetiker zu ermöglichen.“

Die Arbeiten des Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung (IDR) konzentrieren sich auf die biologische und physiologische Erforschung der Bauchspeicheldrüse bzw. der Insulin-produzierenden Betazellen. So trägt das IDR zur Aufklärung der Entstehung von Diabetes und der Entdeckung neuer Risikogene der Erkrankung bei. Experten aus den Bereichen Stammzellforschung und Stoffwechselerkrankungen arbeiten gemeinsam an Lösungen für regenerative Therapieansätze des Diabetes. Das IDR ist Teil des Helmholtz Diabetes Center (HDC).

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Allergien und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 19 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören.