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Wissenswertes zu Leukämie und Lymphkrebs

Leukämie und Lymphkrebs sind Krebserkrankungen des blutbildenden oder lymphatischen Systems. Leukämie ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung von Kindern, manche Formen betreffen aber vorwiegend Erwachsene. Lymphome betreffen häufiger ältere Menschen (siehe Lebensphase). Krebserkrankungen allgemein entstehen, wenn sich das Erbgut einer Körperzelle verändert. Diese Veränderung bewirkt, dass die Zelle sich nicht mehr kontrolliert teilt, sondern sich unbegrenzt vermehrt. Bei der Leukämie führt eine solche Veränderung zur starken Vermehrung weißer Blutzellen, die sich je nach Art der Leukämie in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. Es gibt viele Gründe für die Veränderungen des Erbguts – dazu zählen genetische Faktoren, das Alter und Lebensstilfaktoren (siehe Prävention und Risikofaktoren). In manchen Fällen kommt es auch ohne erkennbaren Grund zu den gefährlichen Veränderungen.
Lymphatische Leukämie und Lymphome versus myeloische Leukämie
Weiße Blutzellen, die Leukozyten, sind die große Gruppe der Abwehrzellen im Körper, die gegen Krankheitserreger wie Bakterien und Viren kämpfen sollen. Zu den Leukozyten gehören die Lymphozyten, die sich bei der lymphatischen Leukämie typischerweise in nicht voll funktionstüchtigen Stadien vermehren. Lymphome oder Lymphkrebs sind ebenfalls Krebserkrankungen von Lymphozyten, die aber nicht im blutbildenden System (Knochenmark) ablaufen, sondern im Lymphsystem, zu dem Milz und Lymphknoten gehören. Eine weitere Unterart der Leukozyten sind die Granulozyten, aus denen sich weitere Einheiten der Immunabwehr entwickeln. Eine Krebserkrankung der Granulozyten bezeichnet man als myeloische Leukämie.
Akut (ALL, AML) oder chronisch (CLL, CML)?
Vereinfacht ausgedrückt gilt eine sich schnell entwickelnde Erkrankung (innerhalb von Wochen) als akute Leukämie, die je nach veränderter Zellart eine akute myeloische (AML) oder akute lymphatische (ALL) Leukämie ist. Verläuft die Erkrankung langsamer und bleibt über längere Zeiträume stabil (Monate oder Jahre), spricht man von einer chronischen Leukämie (CML oder CLL). Bei Kindern mit Leukämie findet man vorwiegend die ALL, bei Erwachsenen dagegen eher die CLL bzw. Lymphome.
Symptome von Leukämie und Lymphkrebs
Bei akuter Leukämie vermehren sich die weißen Blutkörperchen rasch, die Symptome der schweren Erkrankung zeigen sich dadurch deutlich mit Herzrasen und Blässe, aber auch den sogenannten B-Symptomen Fieber, Nachtschweiß und plötzlichem Gewichtsverlust. Bei Lymphomen findet man typischerweise schmerzlos geschwollene Lymphknoten zusätzlich zu den B-Symptomen. Aufschluss über die Erkrankung gibt schließlich das Blutbild, das die stark erhöhte Zahl der weißen Blutkörperchen zeigt.
Behandlung
Als Therapie werden vor allem Medikamente eingesetzt, die die Zellteilung hemmen, sogenannte Zytostatika, sowie neuere Medikamente (siehe Arzneimittel-Studien, siehe innovative Wirkstoffe). Außerdem ist die Stammzelltherapie ein wichtiges Element bei der Behandlung von Leukämie und Lymphkrebs. Dabei werden dem Körper neue, gesunde Zellen eingepflanzt, die die Aufgabe des blutbildenden Systems übernehmen sollen (siehe Operationen/weitere Eingriffe). Patienten können die Therapie durch ihren Lebensstil unterstützen (siehe Lebensstil und Ernährung). Auch Begleit- und Folgeerkrankungen (Depression, Blutarmut) sowie Nebenwirkungen der Krebsbehandlung (z. B. Mundschleimhautentzündung oder Erschöpfung) müssen gut behandelt werden, um den Behandlungserfolg zu verbessern (siehe alternative und ergänzende Maßnahmen und Begleit- und Folgeerkrankungen).