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COVID-19: auch Magen-Darm-Symptome möglich

Original Titel:
Effect of gastrointestinal symptoms on patients infected with COVID-19.

Kurz & fundiert

  • Etwa ein Viertel der Patienten litt an Magen-Darm-Beschwerden
  • Mehr Frauen hatten Symptome des Magen-Darm-Bereichs
  • Patienten mit Magen-Darm-Symptomen hatten ähnliche Komplikationen und Prognose

DGP – Die Wissenschaftler konnten sehen, dass COVID-19 besonders auch bei Frauen verstärkt den Magen-Darm-Trakt angreift und entsprechende Symptome verursacht. Die Prognose veränderte sich dadurch jedoch nicht.


Die meisten Patienten mit COVID-19 leiden an Fieber und/oder Husten. In einigen Fällen lassen sich jedoch auch Magen-Darm-Symptome erkennen. Auch können Stuhlproben positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden. Es gibt also Hinweise für eine Beteiligung des Magen-Darm-Trakts. Wissenschaftler in China beschäftigten sich daher jetzt genauer mit Magen-Darm-Symptomen.

Etwa ein Viertel der Patienten litt an Magen-Darm-Beschwerden

Sie untersuchten 254 Patienten mit COVID-19 im Krankenhaus. 115 der Patienten waren Männer, 139 Frauen. Das durchschnittliche Alter lag bei etwa 50 Jahren. 93 der Patienten waren medizinisches Personal wie Krankenschwestern. Die Wissenschaftler teilten die Patienten in zwei Gruppen ein – mit und ohne Magen-Darm-Symptome. Dann verglichen sie Laborergebnisse, Komplikationen und klinische Ergebnisse.

83 % aller Patienten litten an Fieber, 38,6 % an Husten und 26 % an Symptomen im Magen-Darm-Bereich. Die häufigste Komplikation war die Lungenentzündung bei 83,3 %, gefolgt von Herzrhythmusstörungen (0,06 %) und einem Schock (0,03 %). Etwa 7 % erhielten eine mechanische Beatmung, 98 % Antibiotika, 76 % Virostatika, 60 % Immunglobuline und 88,2 % Hormone. Bei 0,8 % der Patienten war Sauerstoffzufuhr über ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung) notwendig. 16 Patienten verstarben bis zum Ende der Beobachtung, 56 wurden entlassen.

Magen-Darm-Beschwerden erhöhten nicht die Komplikationen

Bei den Patienten, die kein medizinischen Personal waren, hatten mehr Frauen Symptome des Magen-Darm-Bereichs (62,8 %) im Vergleich zu den Männern (37,2 %). Patienten mit Magen-Darm-Symptomen hatten häufiger Halsschmerzen, Schwindel und Fatigue. Sie hatten niedrigere Hämoglobin-Werte und höhere Werte des C-reaktiven Proteins und der Alanin-Aminotransferase. Dies deutet auf höhere Entzündungen und Leberschädigungen hin. Bei medizinischem Personal gab es jedoch keinen Zusammenhang zwischen Magen-Darm-Beschwerden und Symptomen und Laborergebnissen. Die Wissenschaftler führen dies auf die Tatsache zurück, dass das medizinische Personal meist jünger und weniger stark betroffen war, da sie schneller ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Patienten mit Magen-Darm-Symptomen hatten ähnliche Raten an Komplikationen, ähnliche Behandlungen und die gleiche Prognose.

Die Wissenschaftler konnten sehen, dass COVID-19 besonders auch bei Frauen verstärkt den Magen-Darm-Trakt angreift und entsprechende Symptome verursacht. Die Prognose veränderte sich dadurch jedoch nicht.

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