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Ärzte sollen Krankheitsverlauf bei Covid-19-Patienten künftig besser voraussehen

Ein Team vom Leibniz-IPHT erforscht ein Modell, um Krankheitsverläufe von Covid-19-Patienten vorherzusagen. So sollen Mediziner künftig die Belegung von Intensivbetten und Beatmunsplätzen besser planen können. Die Zeiss-Stiftung unterstützt die Arbeit aus ihrem Corona-Maßnahmen-Fonds.

Ein Forscherteam um Jürgen Popp arbeitet an einem Profiling von weißen Blutkörperchen mittels Raman-Spektroskopie. Ziel ist es, ein prognostisches Modell für Krankheitsverläufe von COVID-19-Patienten in den nächsten drei bis sieben Tagen der Infektion zu entwickeln. Die Forschenden nutzen hierzu ihr Verfahren für die Sepsis-Diagnostik, bei dem ebenfalls die Leukozyten im Fokus stehen. Die Analyse der Immunabwehr des Körpers soll Aufschluss über den weiteren Krankheitsverlauf geben.

Den neuen Ansatz erarbeitet das Team gemeinsam mit Sina Coldewey, Leiterin der Nachwuchsgruppe Translational Septomics des ZIK Septomics und mit dem Intensivmediziner Michael Bauer, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum. Das Modell soll dazu beitragen, Kapazitäten für Intensivbetten und Beatmungsplätze vorausschauend zu planen und Patienten rechtzeitig in Kliniken mit freien Kapazitäten verlegen zu können.

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert die Forschungsarbeiten mit Mitteln aus ihrem Corona-Maßnahmen-Fonds. Um Wissenschaftler dabei zu unterstützen, Lösungsansätze zur Bewältigung der Corona-Pandeie zu erforschen stellt die Stiftung insgesamt 600.000 Euro bereit. Mit dem Hilfspaket werden zehn Projekte gefördert.