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Menstruationsstörungen – Bei Frauen mit HIV keine Seltenheit

Original Titel:
High prevalence of abnormal menstruation among women living with HIV in Canada

Kurz & fundiert

  • 521 Frauen mit HIV machten Angaben zu ihrer Menstruation
  • Mehr als die Hälfte der Frauen berichteten von Menstruationsstörungen
  • Folgende Faktoren standen mit Menstruationsstörungen im Zusammenhang:
    • Rauchen
    • Zusätzlich Erkrankung an Hepatitis B
    • Antiretrovirale Therapie
    • Schwester oder Mutter, die bereits vor ihrem 40. Lebensjahr in die Wechseljahre kam

 

DGP – Wissenschaftler befragten Frauen mit HIV zu ihrer Menstruation. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen waren von Menstruationsstörungen betroffen. Rauchen, genetische Faktoren, Hepatitis B und die antiretrovirale Therapie standen mit Menstruationsstörungen im Zusammenhang.


Der Menstruationszyklus einer Frau wird durch viele verschiedene Hormone reguliert. Ist das Zusammenspiel dieser Hormone gestört, kann es zu Menstruationsstörungen kommen. Diese können sich beispielsweise durch einen verkürzten oder verlängerten Zyklus oder durch vermehrte Blutungen äußeren. Menstruationsstörungen können sowohl die Fruchtbarkeit als auch die Lebensqualität der Betroffenen einschränken. Wissenschaftler aus Kanada wollten herausfinden, wie häufig Menstruationsstörungen speziell bei Frauen mit HIV auftreten und mit welchen Faktoren diese im Zusammenhang stehen.

Frauen mit HIV machten Angaben zu ihrer Menstruation

Die Wissenschaftler nutzten die Daten, die mit Hilfe von Fragebögen von Frauen mit HIV, die mindestens 16 Jahre alt waren, eingeholt wurden. Die Wissenschaftler schlossen Frauen aus der Analyse aus, die älter als 45 Jahre alt waren, die schwanger waren, die hormonelle Verhütungsmittel verwendeten, die jemals an Endometriumkrebs erkrankt waren, deren letzte Periode länger als 12 Monate zurücklag oder die von einer primären Amenorrhoe oder von einer Ovarialinsuffizienz betroffen waren. Nachdem diese Frauen ausgeschlossen worden waren, standen den Wissenschaftler die Daten von 521 Frauen zur Verfügung. Diese beantworteten Fragen zu ihrer Menstruation in den letzten 6 Monaten. Dabei interessierten sich die Wissenschaftler für die Häufigkeit, die Regelmäßigkeit, das Volumen und die Dauer der Menstruation und für intermenstruelle Blutungen. Die Wissenschaftler suchten nach Faktoren, die mit Menstruationsstörungen im Zusammenhang standen.

Mehr als die Hälfte der Frauen mit HIV hatten Menstruationsstörungen

Bei der Auswertung fiel auf, dass mehr als die Hälfte (55,9 %) der Frauen von Menstruationsstörungen berichteten. Am häufigsten war ein verkürzter (weniger als 24 Tage) oder verlängerter (mehr als 35 Tage) Zyklus (33,8 %) oder starke bis sehr starke Blutungen (31,0 %). Die Wissenschaftler identifizierten Faktoren, die mit Menstruationsstörungen im Zusammenhang standen. So hatten Frauen ein größeres Risiko für Menstruationsstörungen, wenn sie rauchten, wenn sie eine Schwester oder eine Mutter hatten, die vor ihrem 40. Lebensjahr in die Menopause kam, wenn sie zusätzlich an Hepatitis B erkrankt waren oder wenn sie eine antiretrovirale Therapie bekamen.

Mehr als die Hälfte der Frauen mit HIV waren somit von Menstruationsstörungen betroffen. Rauchen, Hepatitis B, genetische Faktoren und eine antiretrovirale Therapie standen laut der Studienergebnisse mit Menstruationsstörungen im Zusammenhang.

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