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DZHK stellt Dateninfrastruktur für Coronaforschung bereit
„Wir freuen uns, dass unsere klinische Forschungsplattform, mit der wir bereits zwanzig klinische Studien aus ganz Deutschland im Rahmen der Herz-Kreislauf-Forschung durchführen, nun auch für die Erforschung von Covid-19 zum Einsatz kommt“, sagt Vorstandssprecher Thomas Eschenhagen.
Zentrale Idee der DZHK-Plattform ist es, klinische Daten, medizinische Bilddaten und Bioproben aus unterschiedlichen klinischen Studien und Zentren zentral und standardisiert zu erfassen. So können Forschungsdaten für Fragestellungen genutzt werden, die über das Ziel einzelner Studien weit hinausgehen. „Diesen Ansatz haben wir auf die Covid-19-Forschung übertragen“, so Eschenhagen. Das System sei deshalb nach Anpassungen für die Corona-Forschung sofort einsetzbar gewesen.
Und so funktioniert es: Alle deutschen Universitätskliniken können die im Rahmen von NAPKON erhobenen Patientendaten in zentrale Systeme eingeben. Dasselbe gilt für Bilddaten und Daten zu Biomaterialen. Dazu wurden vorab gemeinsam mit Experten von NAPKON einheitliche elektronische Fragebögen und Prozeduren zur Datenerhebung entwickelt.
Die Ethikstelle des DZHK unterstützt bei der Erstellung der Patientenunterlagen, die unabhängige Treuhandstelle pseudonymisiert die identifizierenden Daten und verwaltet die Einwilligungen der Patientinnen und Patienten. „Wir haben es hier mit einem der modernsten Systeme zum Schutz der persönlichen Daten und der Rechte der Patienten zu tun, außerdem arbeitet unsere Plattform vollständig papierlos“, ergänzt Eschenhagen.
Das DZHK wird die Covid-19-Forschungsdaten bis etwa zum Frühjahr 2021 erfassen. Danach übernimmt die Medizininformatik-Initiative, die derzeit ein Konzept für den langfristigen Betrieb einer solchen Datenplattform erarbeitet. In diese sollen dann auch Daten aus der Routineversorgung sowie Daten aus Apps und Wearables einfließen.
NAPKON ist eins von 13 Projekten des Netzwerkes Universitätsmedizin zur Covid-19-Forschung, welches von der Bundesregierung mit 150 Millionen Euro gefördert wird.
An der DZHK-Forschungsplattform für Covid-19-Forschung sind neben der Geschäftsstelle folgende DZHK-Partnereinrichtungen beteiligt:
- Institut für Kardiovaskuläre Computer-assistierte Medizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Institut für Community Medicine und Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Universitätsmedizin Greifswald
- Institut für Medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen
- Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Abteilung Molekulare Epidemiologie (AME).
Weiterführende Informationen:
Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)
Nationale Pandemie Kohorten Netz (NAPKON)
NAPKON-Pressemitteilung vom 11. November 2020