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Ausschluss einer Herzschädigung bei COVID-19-erkrankten Kindern

Das DHZB bietet eine spezielle MRT-Untersuchung des Herzens für Kinder mit überstandener „Corona“-Infektion an. Die Eltern bekommen damit Gewissheit, ob das Virus auch das Herz geschädigt hat.

Studien an Erwachsenen haben gezeigt, dass das „Corona-Virus“ auch das Herz befallen und zu langfristigen Entzündungen führen kann – selbst bei mildem Krankheitsverlauf. Ob und wie häufig dies auch bei Kindern der Fall ist, wollen Mediziner am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) jetzt herausfinden. Die Klinik bietet deshalb eine MRT-Untersuchung des Herzens für Kinder mit überstandener „Corona“-Infektion an. Die Eltern bekommen damit Gewissheit, ob das Virus auch das Herz geschädigt hat.

Im Rahmen einer neuen Studie wollen Mediziner am DHZB unter Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr. med. Felix Berger und dem Institut für Kardiovaskuläre Computer-assistierte Medizin der Charité (Leitung: Prof. Dr. med. Titus Kühne), herausfinden, ob, wie häufig und in welchem Ausmaß eine COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen sich auf das Herz auswirkt.

Bei Erwachsenen ist inzwischen mehrfach wissenschaftlich belegt, dass das Virus auch den Herzmuskel befallen kann. So werden bei vielen Patient*innen Entzündungszeichen des Herzmuskels noch Wochen nach der Infektion nachgewiesen – auch wenn die COVID-19- Erkrankung nur milde verlief.

„Wir müssen prüfen, ob und wie häufig der Herzmuskel auch bei SARS-CoV2-infizierten Kindern und Jugendlichen betroffen ist, denn darüber gibt es noch keine wissenschaftlichen Informationen“, sagt Dr. med. Nadya Al-Wakeel-Marquard aus dem Team der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie am DHZB, die die Studie gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. med. Franziska Seidel koordiniert.

Ob mit dem Befall des Herzens durch das Corona-Virus für die betroffenen Patient*innen auch ein langfristig erhöhtes Risiko für spätere Herzrhythmusstörungen oder eine Herzinsuffizienz einhergehe, sei zwar noch nicht geklärt, so Al-Wakeel-Marquard; „aber wir brauchen mehr Informationen um Patient*innen im Zweifelsfall sorgfältig überwachen und wenn nötig, frühzeitig und gezielt zu behandeln zu können.“

Die Studie wird am DHZB von einem erfahrenen, auf Herzmuskelentzündungen spezialisierten Team durchgeführt. Der wichtigste Bestandteil der Diagnostik ist die Untersuchung des Herzens in einem Magnetresonanztomografen (MRT).

Mit diesem modernen Bildgebungsverfahren können Beeinträchtigungen des Herzmuskels durch das Virus mit großer Zuverlässigkeit zuverlässig erkannt oder ausgeschlossen werden. Die Untersuchung dauert etwa 45 Minuten, ist völlig schmerzfrei und ohne jedes gesundheitliche Risiko für die Patient*innen.

Alle Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren, die positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wurden und zumindest leichte Krankheitssymptome (Fieber, Husten) gezeigt hatten, können sich zur Untersuchung anmelden, wenn die Infektion länger als 14 Tage zurückliegt. Den Teilnehmer*innen kann eine Aufwandsentschädigung von 50 EUR gezahlt werden.

Kontakt für Patienten
Mail: covid-herz@charite.de
Tel.: 030 4593 2880