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Metaanalyse: Endometriose und Reizdarmsyndrom

Original Titel:
Endometriosis and irritable bowel syndrome: A systematic review and meta-analyses

Kurz & fundiert

  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen Endometriose und Reizdarmsyndrom?
  • Metaanalyse mit insgesamt 17 Studien
  • Höhere Wahrscheinlichkeit für ein Reizdarmsyndrom bei Endometriosepatientinnen

 

DGP – Eine aktuelle Auswertung mehrerer Studien konnte eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Reizdarmsyndroms bei Endometriosepatientinnen aufdecken.


Ein aktueller Übersichtsartikel hat sich mit dem potenziellen Zusammenhang zwischen Endometriose und Reizdarmsyndrom beschäftigt. Hierzu wurde die gepoolte Odds Ratio von Endometriose und Reizdarmsyndrom sowie die gepoolte Prävalenz des Reizdarmsyndroms bei Patientinnen mit Endometriose geschätzt. 17 Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Die systematische Literaturrecherche wurde unter Verwendung der Cochrane Library, MEDLINE, Science Direct, ClinicalTrials.gov, Web of Science und CINAHL mit den Schlüsselbegriffen „Endometriose“ und „Reizdarmsyndrom“ durchgeführt. Insgesamt 17 Studien erfüllten die Einschlusskriterien. Die Metaanalyse zum Zusammenhang zwischen Endometriose und Reizdarmsyndrom umfasste 11 Studien, die Metaanalyse zum Vorkommen des Reizdarmsyndroms bei Endometriosepatientinnen umfasste 6 Studien.

Höhere Wahrscheinlichkeit für ein Reizdarmsyndrom bei Endometriose

Es wurden 96 119 Probanden in die Hauptmetaanalyse (11 Studien) eingeschlossen, mit 18 887 Endometriose-Patientinnen und 77 171 Kontrollprobandinnen. Die Wahrscheinlichkeit für ein Reizdarmsyndrom war bei Patientinnen mit Endometriose etwa 3-mal höher als bei gesunden Kontrollpersonen (Odds Ratio 2,97; 95 % Konfidenzintervall [KI]: 2,17 – 4,06). Die Prävalenzraten des Reizdarmsyndroms lagen bei Frauen mit Endometriose zwischen 10,6 % und 52 % (6 Studien). Die gepoolte Prävalenz des Reizdarmsyndroms betrug bei Frauen mit Endometriose 23,4 % (95 % KI: 9,7 – 37,2).

Risiko für ein Reizdarmsyndrom 3-fach erhöht

Die Studienautoren kamen zu dem Fazit, dass Patientinnen mit Endometriose im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein etwa 3-fach erhöhtes Risiko für ein Reizdarmsyndrom haben.

 

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