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Prostatakrebs

Hormontherapie erhöht das Risiko für Osteoporose und Frakturen

Original Titel:
Androgen-deprivation therapy and the risk of newly developed fractures in patients with prostate cancer: a nationwide cohort study in Korea

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler verglichen Prostatakrebs-Patienten mit und ohne Hormontherapie
  • Patienten mit Hormontherapie hatten ein größeres Risiko für Osteoporose und Frakturen als Patienten ohne Hormontherapie

 

DGP – Eine Hormontherapie ging bei Prostatakrebs-Patienten mit einem größeren Risiko für Osteoporose und Frakturen einher. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler, indem sie Prostatakrebs-Patienten mit und ohne Hormontherapie miteinander verglichen.


Die Hormontherapie hat sich bei der Behandlung von Prostatakrebs bewährt. Dennoch ist sie mit Nebenwirkungen verbunden. Es ist bereits bekannt, dass sich die Hormontherapie negativ auf die Knochengesundheit der Patienten auswirken kann. Wissenschaftler aus Südkorea untersuchten, wie stark die Hormontherapie das Risiko für Osteoporose und Frakturen bei Patienten mit Prostatakrebs erhöhte.

Wissenschaftler verglichen Prostatakrebs-Patienten mit und ohne Hormontherapie

Die Wissenschaftler nutzen eine landesweite Datenbank aus Südkorea. So standen ihnen für ihre Analyse die Daten von 144 670 Männern mit Prostatakrebs zur Verfügung. Je nachdem, ob die Patienten eine Hormontherapie bekamen oder nicht, wurden sie in zwei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Wissenschaftler nutzten ein 1:1 Propensity Score Matching, um die Komorbiditäten zwischen den Kohorten auszugleichen (30 637 Patienten pro Gruppe). Sie untersuchten, wie häufig die Patienten der verschiedenen Gruppen Osteoporose entwickelten oder eine Fraktur erlitten.

Mehr Osteoporose und Frakturen bei Patienten unter Hormontherapie

Die Wissenschaftler stellten fest, dass Patienten, die eine Hormontherapie bekamen, signifikant häufiger Osteoporose entwickelten (mit Hormontherapie: 8,79 % vs. ohne Hormontherapie: 7,08 %; p<0,0001) und häufiger von Frakturen betroffen waren (mit Hormontherapie: 8,12 % vs. ohne Hormontherapie: 5,04 %; p<0,0001) als Patienten ohne Hormontherapie. Statistische Analysen bestätigten das erhöhte Risiko bei Hormontherapie. Unter Berücksichtigung des Alters hatten Patienten mit Hormontherapie ein 1,4-mal so hohes Risiko für Osteoporose (aHR: 1,381; 95 % KI: 1,305 – 1,461; p<0,0001) und ein 1,8-mal so hohes Risiko für Frakturen (aHR: 1,815; 95 % KI: 1,703 – 1,935; p<0,0001) als Patienten ohne Hormontherapie. Das Risiko für Osteoporose und Frakturen stieg mit zunehmender Dauer der Hormontherapie.

Prostatakrebs-Patienten, die sich einer Hormontherapie unterzogen, hatten somit ein größeres Risiko für Osteoporose und Frakturen. Das erhöhte Risiko sollte bei der Betreuung der Patienten berücksichtigt und die Knochengesundheit regelmäßig untersucht werden.

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