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Demenz / Alzheimer

Ein Nährstoff-Extra zum Frühstück kurbelt die Denkleistung an

Original Titel:
Cognitive and mood effects of a nutrient enriched breakfast bar in healthy adults: A randomised, double-blind, placebo-controlled, parallel groups study

DGP – Die Studie zeigte, dass selbst gesunde Erwachsene von einer verbesserten Ernährung messbar profitieren können. Ein mit Nährstoffen angereichertes Frühstück kann deutlich zur Denkleistung beitragen. Eine solche Verbesserung der Ernährung könnte damit nicht nur für gesunde Menschen, sondern gerade auch für Menschen mit Demenzsymptomen eine sinnvolle Ergänzung sein.


Für optimale Leistungen unseres Gehirns benötigt es Treibstoff – nicht nur reine Energie, sondern wesentliche Nährstoffe, die wir nicht selbst herstellen, sondern mit der Nahrung aufnehmen müssen. Das können Vitamine sein, Mineralstoffe, Aminosäuren oder auch spezielle Fettsäuren. Allerdings besteht bei vielen von uns, unbemerkt, ein Mangel an manchen dieser wichtigen Zutaten zu Denkleistungen in Topform. Dr. Kennedy und Dr. Jackson Brain vom Performance and Nutrition Research Centre der Northumbria Universität in Newcastle-upon-Tyne Großbritannien testeten nun mit ihren Kollegen, ob eine gezielte Zufuhr mancher der häufig unzureichend vorhandenen Nährstoffe die Denkleistung gesunder Studienteilnehmer verbessern könnte.

In Großbritannien besteht nach Schätzungen der dortigen Regierung bei vielen Erwachsenen ein leichter Mangel an Vitamin C und Vitamin B12. Ausgeprägtere Mangelzustände liegen vermutlich für Vitamin B2 und bei manchen Frauen auch für das Mineral Eisen vor. Zwar gibt es auch bei uns Richtlinien und Anleitungen zur gesunden, vielseitigen Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und fettem Meeresfisch, die alle essentiellen Nährstoffe liefern sollte. Aber viele Erwachsene folgen diesen Vorschlägen nicht.

Auch bei Demenzerkrankungen ist die gesunde Ernährung vielfach ein Problem

Eine mit wichtigen Nährstoffen angereicherte Ernährungsoption könnte eine Lösung für dieses Problem sein. Dies untersuchte die Forschergruppe in einer randomisierten Doppelblindstudie, in der insgesamt 105 gesunde Erwachsene zwischen 21 und 40 Jahren eine Art Müsliriegel, entweder mit speziellen Nährstoffen oder ohne, zum Frühstück erhielten. Die Nährstoffmischung bestand aus Substanzen, die in früheren Studien als vielseitig wirksam gezeigt werden konnten: Alpha-Linolensäure (eine omega-3 Fettsäure aus Leinsamen), L-Tyrosin, L-Theanin und Theobromin, Tryptophan, Cholin, Lysin, Vitamine (A, B5, B6, B9, B12, E), Mineralien (Calcium, Zink, Magnesium, Eisen), aber auch ein kleiner Energieschub mit 21,5 mg Koffein. Manche Nahrungsmittelergänzungen, die diesem speziellen Frühstücksriegel zugefügt waren, tragen wesentlich zu verbessertem Blutfluss (Vitamin B9, also Folsäure, und E) oder Fettverbrennung und Energiebereitstellung (Calcium) bei. Weitere Zutaten sind für ihren Einfluss auf Denkleistung und Stimmungslage (L-Tyrosin, L-Theanin) bekannt.

Diesen Nährstoff- bzw. den Placebo-Riegel sollten die Teilnehmer jeden Morgen für 56 Tage zu sich nehmen. Ihre Denkleistungen wurden jeweils am ersten und am letzten Tag der Studie, jeweils vor und nach dem Frühstücksriegel (40 und 160 Minuten danach), getestet. Dazu wurde das Erinnerungsvermögen mit Bildern, Gesichtern und Namen, sowie Wörtern und Zahlen, aber auch Reaktions- und Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie Impulskontrollfunktionen getestet. Zusätzlich wurde die Stimmungslage der Studienteilnehmer mit der Depressions-, Angst- und Stress-Skala (DASS) bestimmt.

Erinnerung und Stress vor und nach dem nahrhaften Frühstück

Die Studie führten 95 Teilnehmer bis zum Ende durch. Die Ergebnisse waren deutlich: die Teilnehmer, die den Nährstoffriegel zu sich genommen hatten, waren im Anschluss an dieses Frühstück geistig wacher, aufmerksamer, schneller und genauer als vor dem Frühstück. Zwar zeigte sich auch bei den Teilnehmern der Placebogruppe ein größtenteils positiver Effekt des Frühstücksriegels, jedoch war dieser Effekt messbar kleiner als mit dem angereicherten Frühstück. Interessanterweise waren die Teilnehmer ohne das Nährstoff-Extra nach dem Frühstück stärker durch die Tests geistig erschöpft als vor dem Frühstück. Mit Nährstoffen dagegen schienen die Teilnehmer besser die anstrengenden Tests durchzuhalten und bewerteten sie im Anschluss an das Frühstück als weniger erschöpfend als davor.

Die Wirkung schien sich nicht mit der längerfristigen verbesserten Ernährung zu steigern, sondern zeigte auch nach 56 Tagen ähnliche Ausmaße wie am ersten Tag. Die Effekte sind wahrscheinlich nicht auf das enthaltene Koffein zurückzuführen – die Menge liegt unter den Dosierungen, die als typischerweise ‚psychoaktiv‘ gelten und normalerweise in Studien eingesetzt werden. Auch waren die Wirkungen des reichhaltigen Frühstücksriegels vielseitiger als das von Koffein allein bekannt ist.

Generell zeigt die Studie damit, dass selbst gesunde Erwachsene von einer verbesserten Ernährung messbar profitieren können. Ein mit Nährstoffen angereichertes Frühstück kann deutlich zur Denkleistung beitragen. Eine solche Verbesserung der Ernährung könnte damit nicht nur für gesunde Menschen, sondern gerade auch für Menschen mit Demenzsymptomen eine sinnvolle Ergänzung sein.

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