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Brustkrebs

Kein erhöhtes Risiko durch Strahlentherapie bei Brustkrebs 

Original Titel:
Risk of primary lung cancer after breast cancer radiotherapy: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

 

  • Metaanalyse untersucht den Zusammenhang zwischen Strahlentherapie während der Brustkrebsbehandlung und einer Erhöhung des Risikos für primären Lungenkrebs 
  • Kein signifikanter Zusammenhang zwischen Strahlentherapie bei Brustkrebs und Lungen-, Bronchial- oder Tracheakarzinom  
  • Aufgrund fehlender Daten z. B. zu Raucherstatus und der stark variierenden Exposition der Lungen bei der Strahlentherapie, werden Untersuchungen auf Grundlage kontrollierter, randomisierter Studien vorgeschlagen   

 

 

DGP – Bei einer Strahlentherapie zur Behandlung von Brustkrebs werden die Lungen unweigerlich ebenfalls der Bestrahlung ausgesetzt. Dies könnte eine Erhöhung des Lungenkrebsrisikos zur Folge haben. In einer Metaanalyse haben Wissenschaftler diesen Zusammenhang untersucht und keine signifikante Assoziation zwischen der Strahlentherapie zur Brustkrebsbehandlung und einer Erhöhung des Risikos eines Lungen-, Bronchial- oder Tracheakarzinom festgestellt. Da Daten z. B. zum Raucherstatus der Patienten fehlen und die Strahlenexposition stark variiert, raten die Autoren zur Untersuchung der Fragestellung auf Grundlage kontrollierter, randomisierter Studien. 


Die Strahlentherapie ist eine wichtige Behandlungsmethode bei der Brustkrebstherapie und randomisierte Studien haben gezeigt, dass eine Anwendung das Wiederauftreten von Brustkrebs deutlich verringert und die Mortalität gesenkt wird. Bei einer Therapie ist eine Exposition der Lunge jedoch unvermeidlich. Diese Exposition könnte das Risiko für primären Lungenkrebs erhöhen. In einer Metaanalyse haben Wissenschaftler daher das absolute potenzielle Risiko für primären Lungenkrebs nach einer Strahlentherapie bei Frauen mit primärem Brustkrebs untersucht, um so Nutzen und Schaden einer Strahlentherapie zu bewerten. 

In die Analyse wurden 15 Studien mit insgesamt 1 604 247 Patientinnen inkludiert, von denen 703 096 eine Strahlentherapie und 937 151 keine Strahlentherapie erhalten haben. Die Studien wurden aus den medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken Scopus, Web of Science und MEDLINE ermittelt.  

Kein erhöhtes Risiko durch Strahlentherapie bei Brustkrebs  

Für die Analyse wurden zwei Vergleiche angestellt: 1. Das Risiko, primären Lungenkrebs zu entwickeln mit und ohne Strahlentherapie und 2. das Risiko, Lungen-, Bronchial- oder Tracheakrebs zu entwickeln mit und ohne Strahlentherapie. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Strahlentherapie bei Brustkrebs und Lungenkrebs festgestellt (Risk Ratio, RR: 0,95; 95 % KI: 0,87 – 1,02; p = 0,15). Es wurde ebenfalls kein Zusammenhang zwischen der Strahlentherapie bei Brustkrebs und Lungen-, Bronchial- und Tracheakrebs festgestellt (RR: 0,98; 95 % KI: 0,93 – 1,02; p = 0,32). 

Mögliche Verzerrung der Ergebnisse durch fehlende Daten  

Die größte Limitation der Metaanalyse bestehe darin, so die Autoren, dass der Zugang zu Daten über prädisponierende Faktoren wie z. B. den Raucherstatus der Patienten fehle. Zudem mangele es an Informationen über die Anpassung an gemeinsame Risikofaktoren für Brust- und Strahlenkrebs, die Dosis der Strahlentherapie, die Bestrahlungsstelle und die gewählte Bestrahlungsmethode. Aufgrund dieser Einschränkungen könne es zu einer Verzerrung der Ergebnisse kommen. Die Autoren raten daher dazu, die Thematik auf Grundlage von kontrollierten, randomisierten Studien genauer zu untersuchen. 

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