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Bösartige Transformation der Endometriose nach der Menopause

Original Titel:
Malignant transformation of postmenopausal Endometrioses: A systematic Review of the Literature

Kurz & fundiert

  • Literaturrecherche über 52 Jahre (1969 – 2021)
  • 75 Studien mit 90 Fällen wurden berücksichtigt
  • Es konnten begünstigende Umstände für Tumorentwicklung festgestellt werden

 

DGP – Endometriose kommt bei rund 6-10 % der Frauen im gebärfähigen Alter auf, die Krankheit ist dabei meistens gutartig, kann aber bei 1 % zu einer bösartigen Form wechseln. Da Endometriose unter anderem vom Östrogenspiegel abhängt, könnte eine Linderung in der Menopause erwartet werden, allerdings liegt die Rate von Endometriose in der Menopause bei 2-4 %. Bösartige Endometriose ist hier sehr selten, aber möglich. In dieser Übersichtsarbeit fassen die italienischen Autoren die Erkenntnisse der letzten 50 Jahre zusammen.


Bösartiger Endometriose nach den Wechseljahren ist der Wahrscheinlichkeit nach sehr selten, kann aber auftreten. Eine der häufigsten Therapieformen dabei ist die Hormonersatztherapie (engl.: hormone replacement therapy – HRT) und Tamoxifen, welches die Bildung hormonabhängiger Tumore hemmen kann. In dieser Übersichtsarbeit wurde die Wahrscheinlichkeit bösartiger Endometriose sowie gängige Therapien bei Patientinnen nach der Menopause untersucht.

 

Recherche der Literatur über 52 Jahre

Bei der Literaturrecherche wurde zwischen 1969 und 2021 nach den Schlagwörtern „Endometriose“, „Krebs“, „bösartig“ und „Menopause“ in englischer Sprache gesucht. Es wurden 75 Studien in diese Übersichtsarbeit einbezogen, in denen 90 Patientinnen mit durchschnittlichem Alter von 55,8 +/- 8,5 Jahren behandelt wurden.

 

Es trat mehr als 10 % Mortalität auf

65 % der Patientinnen wiesen dabei in ihrer Vergangenheit Endometriose auf, bei 64 % wurde eine Hysterektomie (Entfernung des Uterus) und/oder eine Bilaterale Oophorektomie (Eierstockentfernung) durchgeführt. 66,2 % der Patientinnen nutzten HRT, von diesen 49 Frauen nutzten 75 % eine HRT bei der nur Östrogen genutzt wurde. Die Therapie dauerte bei 63,3 % länger als 5 Jahre, bei 70 % traten Anzeichen von Krebs auf. Es konnten 61 Patientinnen über 12 Monate nachverfolgt werden, sie wiesen eine Überlebensrate von 78,7 % auf sowie 9,8 % Wiederkehr der Symptome und 11,5 % Mortalität. Über die Jahre konnte in der Übersichtsarbeit eine Reduktion der Fälle beobachtet werden.

 

Es konnten begünstigende Umstände für Tumorentwicklung festgestellt werden

Die Autoren stellten bei der bösartigen Entwicklung von Endometriose nach der Menopause Umstände fest, die sie begünstigen. Vorherige Endometriose-Erkrankung, operative Eingriffe vor der Menopause und reine Östrogen HRT für einen relativ langen Zeitraum (mehr als 5 Jahre) begünstigen die Entwicklung bösartiger Endometriose. Die Behandlung wurde allerdings ebenso über die Jahre weiterentwickelt, weitere Untersuchungen stehen aus.

 

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