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Ist das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes beim PCO-Syndrom erhöht?

Original Titel:
Polycystic ovary syndrome and hyperglycaemia in pregnancy. A narrative review and results from a prospective Danish cohort study

DGP – Die Studie konnte keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes bei Frauen mit PCO-Syndrom finden. Trotzdem leiden viele Patientinnen an Faktoren, die die Entstehung beeinflussen können wie beispielsweise einem hohen BMI.


Übergewicht und eine Insulinresistenz gelten als Risikofaktoren an einem Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken. Da Übergewicht und Insulinresistenz auch häufig beim PCO-Syndrom auftreten, untersuchte eine Studie aus Dänemark jetzt das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes bei PCO.

Beim Schwangerschaftsdiabetes ist der Zuckerstoffwechsel während der Schwangerschaft gestört

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Blutzuckerspiegel erhöht ist. Durch eine Insulinresistenz reagieren die Zellen nicht mehr ausreichend aus das Hormon Insulin, nehmen weniger Zucker aus dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel steigt. Insulinresistenz kann langfristig zu Diabetes führen. Der erhöhte Blutzuckerspiegel kann Gefäße und Nerven schädigen. Bei dem Schwangerschaftsdiabetes ist der Zuckerstoffwechsel nur während der Schwangerschaft gestört, nach der Entbindung normalisiert er sich normalerweise wieder. Neben Übergewicht, Insulinresistenz vor der Schwangerschaft oder Diabetes bei Verwandten können auch das Alter oder vorherige Fehlgeburten das Risiko beeinflussen.

BMI und künstliche Befruchtung könnten das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erhöhen

Auch das PCO-Syndrom ist eine Stoffwechselstörung, bei der es häufiger zu Übergewicht, Insulinresistenz oder Diabetes kommt. Aber beeinflusst das PCO-Syndrom auch einen Schwangerschaftsdiabetes? Die Autoren der Studie werteten zunächst die Ergebnisse von 30 Studien zum PCO-Syndrom und Zuckerstoffwechsel in der Schwangerschaft aus. Auch wenn die Ergebnisse nicht einheitlich waren, stellten die Wissenschaftler fest, dass ein höheres Alter, ein höherer BMI (Body Mass Index, Gewicht im Bezug zur Körpergröße) und eine künstliche Befruchtung das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes erhöhen. Auch Frauen asiatischer Abstammung hatten ein erhöhtes Risiko.

In einem zweiten Schritt werteten die Wissenschaftler die Daten zum Blutzucker von 2548 schwangeren Frauen aus, von denen 241 am PCO-Syndrom erkrankt waren. Frauen mit PCO-Syndrom litten etwa genauso häufig an Schwangerschaftsdiabetes wie die Kontrollen.

Die Studie konnte daher keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes bei Frauen mit PCO-Syndrom finden. Trotzdem leiden viele Patientinnen an Faktoren, die die Entstehung beeinflussen können wie beispielsweise einem hohen BMI.

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