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Frozen Embryo-Transfer bei PCOS: Künstlicher oder mild stimulierter Zyklus?
Original Titel:
The effect of mildly stimulated cycle versus artificial cycle on pregnancy outcomes in overweight/obese women with PCOS prior to frozen embryo transfer: a retrospective cohort study
- Transfer gefrorener Embryos erfolgreicher in der Lebendgeburtenrate und niedrigerem Risiko von ovarieller Hyperstimulation als beim Transfer getauter Embryos
- Studie zur Untersuchung ob dabei ein milde stimulierter Zyklus oder ein künstlicher Zyklus zielführender sind
- Bei 173 Patientinnen wurde der Zyklus in Folge des Embryotransfers milde stimuliert, bei 507 Patientinnen wurde ein künstlicher Zyklus vorgenommen
- Lebendgeburtenrate war beim milde stimulierten Zyklus höher (+8,7 %), die Fehlgeburtenrate niedriger (-16,6 %) Schwangerschaftsraten unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen
DGP – In bisherigen Studien zeigte sich, dass bei Kinderwunschbehandlungen der Transfer gefrorener Embryos effektiver war als der von aufgetauten. Nun stellt sich die Frage, ob zur Vorbereitung der Gebärmutter eine milde Stimulation oder ein künstlicher Zyklus bei Frauen mit PCOS sinnvoller ist.
Frauen mit PCOS haben oft Schwierigkeiten, schwanger zu werden und Kinder zu bekommen, weshalb sie sich oft Kinderwunschbehandlungen unterziehen. In bisherigen Studien erwies sich dabei der Transfer gefrorener Embryos (engl.: frozen embryo transfer = FET) im Vergleich zum Transfer aufgetauter Embryos als effektiver. In dieser Studie sollte nun untersucht werden, welche Methode zur Vorbereitung der Gebärmutter, ein milde stimulierter Zyklus (engl.: mildly stimulated cycles = mSTC) oder der künstliche Zyklus (engl.: artificial cycles = AC), zielführender ist.
680 PCOS Patientinnen wurden untersucht
Insgesamt wurden in dieser retrospektiven Analyse Frauen mit Übergewicht und dem PCO-Syndrom untersucht, die eine FET-Behandlung zwischen Januar 2018 und Dezember 2020 erhielten. 173 Patientinnen wurden mit dem mSTC auf die FET-Behandlung vorbereitet und 507 Patientinnen mit dem AC.
Ein milde stimulierter Zyklus erwies sich als effektiver
Die Autoren beobachteten in der mSTC-Gruppe eine signifikant höhere Lebendgeburtenrate als in der AC-Gruppe (49,7 % vs. 41 %), während die Fehlgeburtenrate deutlich geringer war (6,4 % vs. 23 %). Allerdings gab es keine signifikanten Unterschiede in klinischer, ektopischer und positiver Schwangerschaftsrate zwischen den beiden Gruppen.
Die Autoren folgern, dass bei übergewichtigen PCOS-Patientinnen, die sich einer FET-Behandlung unterziehen, eine Vorbereitung mit einem milde stimulierten Zyklus sinnvoller sein kann, da höhere Lebendgeburtenraten und geringere Fehlgeburtenraten als bei einer Vorbereitung mit einem künstlichen Zyklus erreicht wurden. Allerdings sollten diese Ergebnisse mit größeren, randomisierten Studien belegt werden.
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