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Prostatakrebs

Prostatakrebs-Fortschreiten: Vergleich folgender Therapieoptionen

Original Titel:
Pembrolizumab Plus Olaparib for Patients With Previously Treated and Biomarker-Unselected Metastatic Castration-Resistant Prostate Cancer: The Randomized, Open-Label, Phase III KEYLYNK-010 Trial

Kurz & fundiert

  • Prostatakrebs-Fortschreiten: Vergleich folgender Therapieoptionen
  • Pembrolizumab plus Olaparib versus Hormontherapie der zweiten Generation
  • Phase-III-Studie mit 529 Patienten
  • Pembrolizumab plus Olaparib versus Abirateron oder Enzalutamid
  • Vergleichbares progressionsfreie und Gesamtüberleben
  • Mehr unerwünschte Ereignisse mit Pembrolizumab plus Olaparib ohne höhere Toxizität
  • Höhere Ansprechrate mit Pembrolizumab plus Olaparib

 

DGPEine Phase-III-Studie zeigte, dass Pembrolizumab plus Olaparib im Vergleich zu einer Hormontherapie der zweiten Generation bei vorbehandeltem, metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs keinen signifikanten Vorteil mit Blick auf progressionsfreies oder Gesamtüberleben brachte. Die Ansprechrate fiel jedoch etwas höher aus.


Bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs bilden Hormontherapien der zweiten Generation und Docetaxel in Kombination mit Androgendeprivationstherapie (ADT) die wichtigsten Bestandteile der Erstlinientherapie. Im weiteren Krankheitsverlauf sieht die Standardbehandlung einen Wechsel der Hormontherapie, Cabazitaxel und seit Ende 2022 auch die Behandlung mit dem Wirkstoff Lutetium-177 PSMA-617 vor. Trotzdem werden dringend weitere therapeutische Optionen gesucht.

Wenn Prostatakrebs fortschreitet: Zweitgeneration Hormontherapie oder Biologika?

In einer Phase-III-Studie wurde nun untersucht, ob die Kombinationstherapie mit Pembrolizumab und Olaparib eine wirksamere Therapieoption bei metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs darstellen könnte. Bei den Studienteilnehmern war die Krankheit nach der Behandlung mit Docetaxel und Abirateron oder Enzalutamid fortgeschritten. Patienten wurden randomisiert 2:1 aufgeteilt und erhielten entweder Pembrolizumab plus Olaparib oder eine Hormontherapie der zweiten Generation (Abirateron oder Enzalutamid).

Pembrolizumab plus Olaparib versus Hormontherapie der zweiten Generation:

Die Studie wurde mit 529 Patienten durchgeführt. Es zeigte sich kein signifikant längeres progressionsfreies oder Gesamtüberleben mit Pembrolizumab plus Olaparib im Vergleich zur Hormontherapie. Auch die Zeitspanne bis zur Folgetherapie war mit der Kombinationstherapie nicht signifikant länger. Lediglich die objektive Ansprechrate fiel mit Pembrolizumab plus Olaparib höher aus.

  • Gesamtüberleben:
    • Pembrolizumab plus Olaparib: 15,8 Monate
    • Hormontherapie 2. Gen.: 14,6 Monate
    • Hazard Ratio, HR: 0,94; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,77 – 1,14; p = 0,26
  • Zeit bis zur Folgetherapie:
    • Pembrolizumab plus Olaparib: 7,2 Monate
    • Hormontherapie 2. Gen.: 5,7 Monate
    • HR: 0,86; 95 % KI: 0,71 – 1,03
  • Objektive Ansprechrate:
    • Pembrolizumab plus Olaparib: 16,8%
    • Hormontherapie 2. Gen.: 5,9 %

Auch kam es mit der Kombinationstherapie zu mehr unerwünschten Ereignissen: Während mit Pembrolizumab plus Olaparib unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder höher bei 34,6 % der Patienten auftraten, war dies mit der Hormontherapie bei 9 % der Fall. Eine Analyse des Nebenwirkungsprofils zeigte aber keine höhere Toxizität der Kombinationsbehandlung.

Vergleichbares Gesamtüberleben mit Pembrolizumab plus Olaparib vs. Hormontherapie

Die Autoren schlussfolgerten, dass Pembrolizumab plus Olaparib im Vergleich zu einer Hormontherapie der zweiten Generation bei vorbehandeltem, metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs keinen signifikanten Vorteil mit Blick auf progressionsfreies oder Gesamtüberleben brachte. Die Ansprechrate fiel jedoch etwas höher aus.

 

 

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