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Asthma

Seelische Gesundheit der Mutter beeinflusst Asthmarisiko in der Kindheit

Original Titel:
Does maternal anxiety and depression increase the risk of asthma in the offspring? A systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Erhöhen mütterliche Ängste und Depressionen das Asthmarisiko beim Nachwuchs?
  • Systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse aus China, hauptsächlich Daten aus Europa
  • 9 Kohortenstudien mit 1 027 469 Mutter-Kind-Paaren
  • Ängste/Depressionen während der Schwangerschaft erhöhen Asthmarisiko in der Kindheit

 

DGP Eine aktuelle Metaanalyse mit Daten aus Europa konnte zeigen, dass die psychische Gesundheit von Schwangeren das Asthmarisiko der Nachkommen beeinflusst.


Die Gesundheit der werdenden Mutter ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Kindes und beeinflusst sowohl die vorgeburtliche Gesundheit als auch die Gesundheit in der Kindheit. Psychische Belastungen während der Schwangerschaft werden mit Atemwegserkrankungen bei den Nachkommen in Verbindung gebracht. Dies ist insbesondere wichtig, da seelische Erkrankungen bei Schwangeren nicht selten auftreten.

Ein systematischer Review mit Metaanalyse hat nun untersucht, ob psychische Erkrankungen während der Schwangerschaft, speziell Ängste und Depressionen, das Asthmarisiko der Kinder erhöhen.

Psychische Erkrankungen in der Schwangerschaft: Asthma beim Kind?

Die Wissenschaftler führten eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, CENTRAL, Scopus, Embase und Web of Science mit Veröffentlichungen bis 15. Oktober 2023 durch. Die Analyse schloss Kohortenstudien ein, die den Zusammenhang zwischen Angst oder Depression der werdenden Mütter und dem Asthmarisiko der Kinder untersuchten.

Systematischer Review und Metaanalyse über 9 Studien mit 1 027 469 Mutter-Kind-Paaren

Die Metaanalyse umfasste insgesamt 9 Studien mit 1 027 469 Mutter-Kind-Paaren. Die Studien berichteten über Daten zu Ängsten, Depressionen oder beiden Erkrankungen. Sowohl jeweils Angststörungen und Depressionen der werdenden Mutter als auch beide Leiden zusammen waren mit einem signifikant erhöhten Asthmarisiko in der Kindheit assoziiert.

Erhöhtes Asthmarisiko in der Kindheit bei psychischen Leiden der Schwangeren:

  • Angststörungen: Odds Ratio, OR: 1,61; 95 % Konfidenzintervall, KI: 1,29 – 2,01
  • Depressionen: OR: 1,25; 95 % KI: 1,07 – 1,45
  • Ängste und Depression: OR: 1,28; 95 % KI: 1,16 – 1,41

Die zusammengefasste Analyse zeigte, dass Ängste oder Depressionen der werdenden Mutter das Asthmarisiko der Nachkommen signifikant um 30 % erhöhten (OR: 1,30; 95 % KI: 1,20 – 1,40). Die Ergebnisse blieben auch in mehreren Untergruppenanalysen signifikant.

Ängste und Depressionen werdender Mütter steigern Asthmarisiko der Kinder

Ängste und Depressionen werdender Mütter können demnach das Asthmarisiko der Kinder erhöhen und sollten demnach frühzeitig erkannt und behandelt werden. Allerdings handelt es sich um eine Metaanalyse von Beobachtungsstudien, in denen unterschiedliche Methoden angewendet wurden, so die Einschränkung der Autoren. Zudem beziehen sich die Daten hauptsächlich auf Europa. Die Studienautoren halten weitere prospektive Studien zum besseren Verständnis der Zusammenhänge für erforderlich.

 

 

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