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KHK / Herzinfarkt
Metaanalyse: Rivaroxaban bei koronarer Herzkrankheit
Original Titel:
Effectiveness of low-dose rivaroxaban in preventing recurrent major adverse cardiovascular events in coronary artery disease: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials
- Wie wiederkehrenden, schwerwiegende, kardiovaskulären Ereignissen bei KHK vorbeugen?
- Metaanalyse: Rivaroxaban plus ASS versus ASS-Monotherapie
- Systematischer Review mit Metaanalyse über 5 randomisiert-kontrollierte Studien mit 41 351 Teilnehmern
- Rivaroxaban reduzierte Gesamtmortalität, Herzinfarkte und Schlaganfälle
- Erhöhtes Risiko für schwere Blutungen mit Rivaroxaban
- Nutzen-Risiko-Bewertung von Rivaroxaban erforderlich
DGP – Eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse randomisierter, kontrollierter Studien aus Deutschland und der Schweiz hat die Wirksamkeit von Rivaroxaban plus ASS gegenüber einer ASS-Monotherapie bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit verglichen.
Trotz Fortschritten in der Behandlung der koronaren Herzkrankheit (KHK) gibt es weiterhin schwerwiegende, kardiovaskuläre Ereignisse, die in Zusammenhang mit der Therapie stehen können. So bergen Vitamin-K-Antagonisten und orale Antikoagulanzien Blutungsrisiken. Niedrig dosiertes Rivaroxaban (2,5 mg) ist von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie und der US-amerikanischen Food and Drug Administration für KHK zur Behandlung zugelassen. Der Überlebensvorteil und das Risiko-Nutzen-Profil einer Kombination aus niedrig dosiertem Rivaroxaban und Acetylsalicylsäure (ASS) für KHK-Patienten werden aktuell in der Wissenschaft diskutiert.
Nutzen und Risiken von Rivaroxaban plus Acetylsalicylsäure bei KHK?
Ziel einer Metaanalyse war es, die Wirksamkeit von niedrig dosiertem Rivaroxaban plus ASS mit einer ASS-Monotherapie zu vergleichen. Hierzu wurden wissenschaftliche Datenbanken systematisch nach randomisierten, kontrollierten Studien durchsucht, in denen niedrig dosiertes Rivaroxaban mit ASS bei KHK-Patienten untersucht wurde. Von 6 220 untersuchten Studien erfüllten 5 die Einschlusskriterien. Zu den primären Ergebnissen gehörten Herzinfarkte, Schlaganfälle, schwere Blutungsereignisse sowie die Gesamtmortalität.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 5 randomisiert-kontrollierte Studien mit 41 351 Teilnehmern
Es wurden 5 randomisierte, kontrollierte Studien mit 41 351 Teilnehmern einbezogen. Rivaroxaban (2,5 mg) reduzierte im Vergleich zu ASS die Gesamtmortalität (Hazard Ratio, HR: 0,88; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,81 – 0,95; p = 0,002), Herzinfarkte (HR: 0,81; 95 % KI: 0,70 – 0,94; p = 0,006) und Schlaganfälle (HR: 0,61; 95 % KI: 0,49 – 0,76; p < 0,00001) signifikant. Es erhöhte jedoch auch das Risiko für schwere Blutungen (HR: 1,66; 95 % KI: 1,40 – 1,97; p < 0,01). Die weitere Analyse ergab keine dosisabhängigen Auswirkungen auf die Gesamtmortalität.
Niedrig dosiertes Rivaroxaban bietet Vorteile, erhöht jedoch das Blutungsrisiko
Niedrig dosiertes Rivaroxaban bietet somit Überlebensvorteile und reduzierte das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko bei KHK-Patienten, allerdings mit einem erhöhten Risiko für schwere Blutungen. Die Berücksichtigung des individuellen Blutungsrisikos ist entscheidend, wenn Rivaroxaban zusätzlich zur ASS-Monotherapie verabreicht wird, so das Fazit der Autoren.
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