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Metastasierender Prostatakrebs mit Kastrationsresistenz: PSMA-TAT vielversprechend

Original Titel:
Time for action: actinium-225 PSMA-targeted alpha therapy for metastatic prostate cancer - a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • Metastasierender Prostatakrebs mit Kastrationsresistenz: PSMA-Therapie?
  • Systematischer Review mit Metaanalyse über 18 Studien
  • Ansprechraten von 82 % ohne Vorbehandlung
  • Vielversprechende Wirksamkeit mit akzeptablem Sicherheitsprofil

 

DGP PSMA-TAT wies in einem systematischen Review mit Metaanalyse über 18 Studien vielversprechende Wirksamkeit mit akzeptablem Sicherheitsprofil bei der Behandlung von metastasierendem Prostatakrebs mit Kastrationsresistenz auf. Die Autoren sehen Bedarf für randomisiert-kontrollierte Studien zur Optimierung des Behandlungsprotokolls für die klinische Praxis.


Metastasierender Prostatakrebs mit Kastrationsresistenz (mCRPC) stellt eine therapeutische Herausforderung dar. Eine vielversprechende Option ist eine Therapie, die gezielt das prostataspezifische Membranantigen alpha (PSMA alpha) angreift. Die Therapie wird kurz als PSMA-TAT bezeichnet.

Metastasierender Prostatakrebs mit Kastrationsresistenz: PSMA-Therapie?

Wissenschaftler führten nun einen systematischen Review mit Metaanalyse durch, um die Wirksamkeit und Sicherheit von PSMA-TAT bei Patienten mit Prostatakrebs zu untersuchen. Dazu ermittelten sie relevante Studien in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed und EMBASE mit Veröffentlichungsdaten bis Oktober 2024. Die in die Analyse eingeschlossenen Studien ermittelten Wirksamkeit und/oder Sicherheit von PSMA-TAT bei mindestens 10 Patienten. Als Behandlungsergebnisse untersuchte die Studie jedes Anprechen im PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen), PSA50 (Reduktion um mindestens 50 %), das progressionsfreie Überleben, Gesamtüberleben sowie das Auftreten unerwünschter Ereignisse.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 18 Studien

Insgesamt umfasste die Metaanalyse 18 Studien mit insgesamt 1 155 Patienten. Die meisten Patienten waren stark vorbehandelt. Das am häufigsten (15 Studien) eingesetzte Radiopharmakon war [225Ac]Ac-PSMA-617. Die zusammengefasste PSA50-Ansprechrate betrug 65 % mit einem moderaten Grad an Heterogenität zwischen den Studien (95 % Konfidenzintervall, KI: 57 – 72 %; I² = 81,17 %; p < 0,001). Die zusammengefassten Ansprechraten der Patienten, die keine vorherige Behandlung erhalten hatten, betrug 82 % (95 % KI: 73 – 90 %). Patienten mit einer Vorbehandlung erreichten eine Ansprechrate von 72 % (95 % KI: 56 – 85 %), Patienten mit mehr als einer Vorbehandlung sprachen hingegen nur zur Hälfte auf die PSMA-TAT-Behandlung an (55 %; 95 % KI: 48 – 63 %). Das progressionsfreie Überleben betrug zwischen 3 und 15 Monaten, das Gesamtüberleben zwischen 8 und 31 Monaten. Unerwünschte Ereignisse waren vorwiegend mild (Grad 1 – 2). Schwere unerwünschte Ereignisse (≥ Grad 3) umfassten Anämie (11 %) und Thrombozytopenie (6 %).

Vielversprechende Wirksamkeit mit akzeptablem Sicherheitsprofil

Die Autoren schließen, dass PSMA-TAT eine vielversprechende Wirksamkeit mit einem akzeptablen Sicherheitsprofil bei der Behandlung von metastasierendem Prostatakrebs aufweist. Jedoch sind für die Einführung von PSMA-TAT in die klinische Praxis weitere randomisiert-kontrollierte Studien zur Optimierung des Behandlungsprotokolls nötig.

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