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Lungenkrebs

Sozialer Support für bessere Lebensqualität in der Krebstherapie

Original Titel:
The impact of depression on the quality of life of lung cancer patients undergoing chemotherapy: mediating effects of perceived social support

Kurz & fundiert

  • Chemotherapie und Lebensqualität – welche Rolle spielt wahrgenommene soziale Unterstützung?
  • Beobachtungsstudie mit 390 Lungenkrebs-Patienten
  • Empfundene soziale Unterstützung vermittelt zwischen Depression und Lebensqualität
  • Empfundener Support wichtig für Lebensqualität während der Krebstherapie

 

DGP Die empfundene soziale Unterstützung kann depressive Symptome und die Lebensqualität von Krebspatienten in der Chemotherapie positiv beeinflussen, fand eine Beobachtungsstudie mit 390 Patienten. Die Autoren plädieren für Strategien im Gesundheitswesen, die Patienten helfen könnten, ein starkes soziales Supportsystem aufzubauen.


Patienten mit Lungenkrebs leiden oft nicht nur unter der Erkrankung und den damit verbundenen Sorgen und Symptomen. Auch Therapien können stark belasten und die Lebensqualität zeitweise einschränken. In verschiedenen Studien wurde die Lebensqualität von Krebspatienten untersucht. Dabei standen besonders Aspekte wie depressive Symptome und empfundene soziale Unterstützung im Fokus. Wie sich die wahrgenommene soziale Unterstützung aber konkret bei Lungenkrebspatienten in der Chemotherapie auf die Lebensqualität auswirkt, ist bislang nicht gut verstanden.

Chemotherapie und Lebensqualität – welche Rolle spielt wahrgenommene soziale Unterstützung?

Die vorliegende Beobachtungsstudie untersuchte dies nun und schloss Menschen mit Lungenkrebs in chemotherapeutischer Behandlung zwischen Januar und Juni 2024 ein. Die Teilnehmer füllten einen allgemeinen Fragebogen aus sowie spezialisierte Befragungen zu depressiven Symptomen (Self-Rating Depression Scale; SDS), der wahrgenommenen sozialen Unterstützung (Multidimensional Scale of Perceived Social Support, MPSSS) und der Lebensqualität im Kontext von Krebstherapie und Lungenkrebs (Functional Assessment of Cancer Therapy-Lung Cancer, FACT-L).

Beobachtungsstudie mit 390 Lungenkrebs-Patienten

Insgesamt wurden 390 Lungenkrebs-Patienten in die Studie eingeschlossen. Die durchschnittlichen Befragungswerte für depressive Symptome betrugen 39,79 (+/- 11,63; SDS), für empfundene soziale Unterstützun 68,96 (+/- 13,09; PSS) und für Lebensqualität 66,43 (+/- 23,67). Depressive Symptome korrelierten negativ mit der Lebensqualität (r = -0,319; p < 0,001) sowie mit der empfundenen sozialen Unterstützung (PSS; r = -0,484; p < 0,001). Personen mit stärkeren depressiven Symptomen hatten demnach eine geringere Lebensqualität und empfanden ihren sozialen Support als geringer. Die wahrgenommene soziale Unterstützung korrelierte zudem mit der Lebensqualität (r = 0,349; p < 0,001). Der Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Lebensqualität wurde teils durch die empfundene soziale Unterstützung vermittelt, fand die Analyse. Immerhin entsprach dies 50,3 % des gesamten Effekts.

Empfundener Support wichtig für Lebensqualität während der Krebstherapie

Die Autoren schließen, dass Depression bei Lungenkrebs-Patienten in Chemotherapie die Lebensqualität mindert, aber durch die empfundene soziale Unterstützung, ob durch Freunde und Familie oder Mitarbeiter im Gesundheitswesen, beeinflusst werden kann. Im Rahmen der Lungenkrebs-Therapie sollte demnach auch auf depressive Symptome geachtet werden. Zudem könnten Kliniken Strategien implementieren, die Patienten helfen könnten, ein starkes soziales Supportsystem aufzubauen, negative Emotionen zu reduzieren und das psychologische Wohlbefinden sowie die Lebensqualität zu steigern.

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