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PCO-Syndrom
Subklinische Schilddrüsenunterfunktion bei jeder 5. Frau mit PCOS
Original Titel:
Prevalence of subclinical hypothyroidism in polycystic ovary syndrome and its impact on insulin resistance: a systematic review and meta-analysis
- Subklinische Schilddrüsenunterfunktion bei PCOS – häufig, relevant?
- Systematischer Review mit Metaanalyse über 29 Studien mit 5 765 Frauen
- Jede 5. Frau mit PCOS hat subklinischen Hypothyroidismus
- Assoziiert mit schlechterem Insulinspiegel und Insulinresistenz
DGP – Ein systematischer Review mit Metaanalyse über 29 Studien mit 5 765 Frauen mit PCOS fand, dass jede 5. Patientin eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion aufweist, assoziiert mit schlechterem Insulinspiegel und Insulinresistenz. Ob dies mit einem höheren Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht, ist noch unklar.
Frühere Studien fanden, dass Frauen mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) häufig einen subklinischen Hypothyroidismus aufweisen, jedoch unterschieden sich die Prävalenzraten stark. Der vorliegende systematische Review ermittelte die zusammengefasste Prävalenz eines subklinischen Hypothyroidismus bei Frauen mit PCOS. Darüber hinaus untersuchte die Studie, ob Insulinresistenz bei PCOS davon beeinflusst wird.
Subklinische Schilddrüsenunterfunktion bei PCOS – häufig, relevant?
Der systematische Review ermittelte relevante Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Web of Science, Scopus und Embase mit Veröffentlichung bis 25. Februar 2024. Die Analyse umfasste Beobachtungsstudien zur Prävalenz von subklinischem Hypothyroidismus bei Frauen mit PCOS. Die Autoren bestimmten in einer Metaanalyse die zusammengefassten Prävalenzen mit 95 % Konfidenzintervallen (95 % KI) sowie Mittelwertdifferenzen (MD) zum Vergleich von Insulinresistenz (HOMA-IR) bei PCOS-Patientinnen mit und ohne subklinischen Hypothyroidismus.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 29 Studien mit 5 765 Frauen
Die Metaanalyse umfasste 29 Studien mit zusammen 5 765 Frauen mit PCOS. Jede 5. Frau mit PCOS (19,7 %; 95 % KI: 16,1 – 23,5 %) wies einen subklinischen Hypothyroidismus auf. PCOS-Patientinnen mit subklinischem Hypothyroidismus hatten einen signifikant höheren HOMA-IR (MD: 0,78; 95 % KI: 0,34 – 1,22) und Nüchterninsulin-Spiegel (MD: 2,38; 95 % KI: 0,34 – 4,42) als Frauen ohne subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Unterschiede in Nüchternblutzucker und Blutzucker 2 Stunden nach einer Mahlzeit erreichten jedoch keine statistische Signifikanz.
Jede 5. Frau mit PCOS hat subklinischen Hypothyroidismus
Der systematische Review mit Metaanalyse fand demnach, dass ein substanzieller Teil der Frauen mit PCOS eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion aufweist, die mit schlechterem Insulinspiegel und Insulinresistenz assoziiert ist. Weitere Studien müssen prüfen, so die Autoren, ob diese Patientinnen ein höheres Risiko für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Bei PCOS wären jedoch, so das Fazit, Schilddrüsenkontrollen sinnvoll sowie eine klarere Richtschnur für Schilddrüsenfunktions-Grenzwerte (TSH, Thyroid-stimuierendes Hormon). Ob ein medikamentöser Ausgleich einer Unterfunktion jedoch vorteilhaft für Insulinresistenz und Insulinspiegel bei PCOS ist, ist bislang nicht geklärt.
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