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Corona
Nervenblockade gegen Long-COVID mit Dysautonomie
Original Titel:
Effectiveness of Dual Sympathetic Blocks for Sympathetically Mediated Symptoms in Post-acute Sequelae of SARS-CoV-2 (PASC): An Open-Label, Non-randomized Pilot Study
- Häufig Störung des autonomen Nervensystems bei Long-COVID
- Blockade des Ganglion Stellatum?
- Patienten mit Long-COVID und autonomen Symptomen
- Offene, nicht-randomisierte Pilotstudie mit 20 Patienten
- Signifikante Verbesserung der autonomen Dysfunktion, Symptomlinderung bei 88 %
DGP – Ein dualer Block des Ganglion Stellatum scheint eine vielversprechende Intervention zur Behandlung von Dysautonomie und Schmerz bei Long-COVID darzustellen, fand eine offene, nicht-randomisierte Pilotstudie mit 20 Patienten. Die Autoren plädieren für weitere, größere und randomisierte Studien, um Betroffenen effektive Therapieansätze zu eröffnen.
Anhaltende gesundheitliche Folgen der Erkrankung COVID-19 nach Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2, auch bekannt als Long-COVID, stellen eine komplexe Störung verschiedener Systeme im Körper dar. Häufige Elemente sind Dysautonomie und Schmerzen. Unter Dysautonomie versteht man eine Störung automatischer, nicht willentlich beeinflussbarer, physiologischer Prozesse, die durch das Sympathikus-Nervensystem gesteuert werden und Herzrate, Atmung und Verdauung umfassen. Der Störung zugrundeliegend ist eine anhaltende Hyperaktivität des Sympathikus-Systems. Eine Reihe der Symptome von Long-COVID sprechen nicht gut auf konventionelle Behandlungsansätze an – besonders die Symptome, die mit Dysautonomie in Zusammenhang stehen. Eine Blockade des Ganglion Stellatum ist eine minimal-invasive Prozedur, die zu einer Rekalibrierung der autonomen Nervensignale führen und so womöglich manche Long-COVID-Symptome lindern kann.
Häufig Störung des autonomen Nervensystems bei Long-COVID: Blockade des Ganglion Stellatum?
Wissenschaftler führten eine offene, nicht-randomisierte Pilotstudie mit Long-COVID-Patienten durch. Autonome Symptome und Schmerzen stellten die zentralen Symptome dar. Die Patienten erhielten einen dualen Ganglion-Stellatum-Block mit einer Woche zwischen der Prozedur auf der rechten und linken Seite. Die Symptome wurden zu Beginn der Studie, nach einer Woche und nach 4 Wochen mit Hilfe einer Befragung zu autonomen Symptomen (Composite Autonomic Symptom Score, COMPASS-31) sowie zu patientenberichteten Ergebnissen (Patient-Reported Outcomes Measurement Information System, PROMIS-29) erfasst.
Offene Pilotstudie mit 20 Patienten mit Long-COVID und autonomen Symptomen
Insgesamt nahmen 20 Patienten mit Long-COVID und autonomen Symptomen an der Studie teil, 17/20 Patienten führten die Studie zu Ende durch. Die Behandlung erreichte nach 4 Wochen eine signifikante Verbesserung der autonomen Dysfunktion (Reduktion COMPASS-31: -38,4 %; p = 0,0016) sowie der Belastung durch Schmerzen (Reduktion Schmerz: -48,4 %; p < 0,001). In Woche 4 wurden zudem signifikante Verbesserungen in Schlafqualität (p = 0,016) und Fatigue (p = 0,049) festgestellt. Die meisten der Patienten (88,2 %) berichteten Symptomlinderung. Es wurden keine unerwünschten Ereignisse beobachtet.
Signifikante Verbesserung der autonomen Dysfunktion, Symptomlinderung bei 88 %
Ein dualer Block des Ganglion Stellatum scheint demnach eine vielversprechende Intervention zur Behandlung von Dysautonomie und Schmerz bei Long-COVID darzustellen. Die Autoren schließen, dass dies für weitere, größere und randomisierte Studien spricht, um Betroffenen effektive Therapieansätze zu eröffnen.
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