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PCO-Syndrom

Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfall bei PCOS

Original Titel:
Polycystic ovary syndrome with stroke, hypertension, and cardiovascular diseases: a systematic review and meta-analysis

Kurz & fundiert

  • PCOS ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
  • Frauen mit PCOS haben ein um 45 % erhöhtes Risiko für Bluthochdruck
  • Das Risiko für Schlaganfall ist bei PCOS um 28 % erhöht
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen treten bei PCOS-Frauen um 41 % häufiger auf
  • Risiken bestehen unabhängig vom Body-Mass-Index
  • Notwendigkeit gezielter Vorsorge und weiterer Forschung

 

DGP Die Ergebnisse einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse zeigen, dass Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom ein signifikant erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Diese Ergebnisse waren unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI).


Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine häufige endokrine Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter und wurde mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und kardiovaskuläre Erkrankungen in Verbindung gebracht. Die Stärke und Konsistenz dieser Zusammenhänge sind jedoch aufgrund unterschiedlicher Diagnosekriterien, Studiendesigns und Populationseigenschaften bislang unklar.

PCOS: Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Das Ziel einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse war es, Beobachtungsstudien über den Zusammenhang zwischen PCOS und dem Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und kardiovaskuläre Erkrankungen zu evaluieren. Hierzu erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Scopus, Web of Science, Embase und Cochrane CENTRAL für Studien zwischen dem 01.01.1990 und dem 01.01.2025. Eingeschlossen wurden Kohorten-, Fall-Kontroll- und Querschnittsstudien, welche Frauen mit und ohne PCOS verglichen.

Systematischer Review mit Metaanalyse über bis zu 33 Studien

Insgesamt wurden 33 Studien zum Risiko für Bluthochdruck, 10 Studien zum Risiko für Schlaganfall und 26 Studien zu kardiovaskulären Erkrankungen in die Metaanalyse eingeschlossen. Die Auswertung ergab, dass Frauen mit PCOS ein signifikant erhöhtes Risiko für Bluthochdruck aufwiesen. Das zusammengefasste relative Risiko (RR) lag bei 1,45 (95 % Konfidenzintervall, KI: 1,32 – 1,61; I²: 82,20 %). Auch für Schlaganfall (RR: 1,28; 95 % KI: 1,10 – 1,49; I²: 54,09 %) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (RR: 1,41; 95 % KI: 1,17 – 1,71; I²: 97,05 %) war das Risiko erhöht. Das Risiko für Bluthochdruck war in Kohortenstudien (RR: 1,47; 95 % KI: 1,23 – 1,76) und in europäischen Populationen (RR: 1,74; 95 % KI: 1,40 – 2,16) am stärksten ausgeprägt. PCOS war unabhängig vom BMI mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Die Heterogenität zwischen den Studien war mittel bis hoch, es wurde kein signifikanter Publikationsbias festgestellt.

Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und kardiovaskuläre Erkrankungen insgesamt

PCOS ist demnach mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfall und kardiovaskuläre Erkrankungen verbunden. Diese erhöhten Risiken bestanden unabhängig vom BMI. Das bedeutet, dass die Assoziationen zwischen PCOS und den untersuchten kardiovaskulären Risiken nicht allein durch Adipositas erklärbar sind. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden kardiovaskulären Risikobewertung und eines gezielten Managements bei Frauen mit PCOS. Zukünftige groß angelegte, prospektive Studien sind erforderlich, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen und die Ergebnisse zu verifizieren.

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